Uli Hoeneß bläst zur Attacke: „Fußball ist auch ohne Ultras möglich“
Uli Hoeneß ist mal wieder im Attacke-Modus. In der Debatte um die Fan-Mitsprache im deutschen Fußball hat sich Bayerns Ehrenpräsident eingeschaltet und dabei die Ultras attackiert.
„Der Fußball gehört allen und es ist sehr wichtig, dass die Ultras begreifen, dass sie auch ein wichtiges Element sind, aber nicht alles alleine bestimmen dürfen“, erklärte Hoeneß in „Der Sonntags-Stammtisch“ im BR Fernsehen. Seine Ansage: „Ich bin immer für Kooperation, aber auch die Ultras müssen wissen, dass der Fußball auch ohne Ultras möglich ist.“
Attacke gegen Hopp als mahnendes Beispiel
Hoeneß erinnerte an das Bundesligaspiel Ende Februar zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern, als die Partie wegen Beleidigungen von Bayern-Fan s gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp vor dem Abbruch stand. Nach solchen Vorfällen müssten sich diese Fans nicht wundern, dass die „Vereine dagegen Maßnahmen ergreifen“.
Hoeneß: Ultras wollen sich selbst darstellen
Dass vor allem viele Ultras nach wie vor Geisterspiele strikt ablehnen, bewertet Hoeneß als bezeichnend. „Damit haben sie für mich bewiesen, dass es ihnen gar nicht so sehr um den Verein geht, sondern um sich selbst und sich auch selbst darzustellen“, befand der Ex-Bayern-Boss. „Wenn die Geisterspiele nicht stattgefunden hätten, hätten wir in der ersten und in der zweiten Liga den einen oder anderen Verein, den es nicht nicht mehr im Profifußball gäbe“, so Hoeneß.
Auch Rummenigge hatte die Ultras attackiert
Die Ultra-Debatte ins Rollen gebracht hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Er kritisierte die zu fordernde Haltung der Ultras. „Wir sind jetzt leider angekommen an einem Punkt, an dem ich von den Ultras immer nur lese: Wir fordern dies, wir fordern das. Jetzt wollten sie Mitsprache bei der Debatte um die Verteilung der TV-Gelder“, so Rummenigge in der „Sport Bild“. Das Fan-Bündnis „Unser Fußball“ wies die Kritik zurück. „Fußballfans geben sehr viel – vor allem Zeit und Leidenschaft, alles das, was den Fußball zu mehr macht als nur zu einem Sport“, sagte Sprecher Jan-Henrik Gruszecki. „Wer das macht, der darf auch durchaus mal auf Dinge aufmerksam machen.“