Vollgas auf der Tribüne: Ersatzkeeper Mickel ist die neue Geheimwaffe des HSV
Er brüllte, was das Zeug hielt und war kaum zu bändigen. Während seine Kollegen unten auf dem Platz das 1:0 gegen Dresden feierten, saß Tom Mickel auf der Tribüne des Rudolf-Harbig-Stadions und war fix und fertig. Auch ohne Einsatz auf dem Rasen hat sich der Ersatzkeeper zur Geheimwaffe des HSV entwickelt und gilt für Trainer Dieter Hecking als unverzichtbar. Weil er 90 Minuten unter Feuer steht und seine Kollegen permanent antreibt.
Dass Mickel überhaupt im Stadion sein darf, ist schon eine Besonderheit. Vor der Partie gegen Kiel am vergangenen Montag degradierte Hecking ihn zur Nummer drei, Mickel verlor seinen Platz im Kader an Daniel Heuer Fernandes. Das bedeutet im Normalfall, dass der 31-Jährige keinen Zugang zum Stadion haben dürfte – wie alle anderen nicht nominierten Spieler.
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Hecking aber soll sich intern dafür stark gemacht haben, Mickel in die sogenannte HSV-Delegation aufzunehmen, zu der neben Sportvorstand Jonas Boldt pro Spiel drei Personen zählen.
HSV-Trainer Hecking will, dass Mickel unbedingt im Stadion dabei ist
Der Trainer will auf Mickel nicht verzichten, sieht dessen Anwesenheit als zwingend notwendig an. Weil er seine Kollegen pusht, wie kein Zweiter. Nun von der Tribüne aus. Gegen Kiel und Dresden gab er alles, Mickel beim Anfeuern zuzusehen, ist ein Schauspiel der besonderen Art. Permanent hallt seine Stimme durchs leere Stadion, der Keeper peitscht seine Kollegen wie wild nach vorn. So viel ist klar: Den Platz im Kader mag Mickel erst mal los sein. Den auf der Tribüne nimmt ihm keiner.