Wagner vor dem Aus: Spuck-Skandal überschattet nächste Schalke-Blamage
Die Tage von David Wagner auf Schalke dürften endgültig gezählt sein. Im Krisen-Duell mit Werder Bremen verloren die Gelsenkirchener zu Hause mit 1:3 (0:2). Innenverteidiger Ozan Kabak sorgte mit einer Ekel-Attacke für den Tiefpunkt in Königsblau.
Der Türke spuckte den am Boden liegenden Werder-Verteidiger Ludwig Augustinsson nach einem Foul in den Nacken. Schiedsrichter Markus Schmidt sah die Szene nicht, der DFB dürfte Kabak aber nachträglich für einige Zeit aus dem Verkehr ziehen.
Später flog der Innenverteidiger dann noch mit Gelb-Rot vom Platz. „Das ist kein Fairplay. Was soll ich sagen: Er hat Rot gesehen und wir haben gewonnen. Aber das hat nichts mit Fußball zu tun“, sagte der angespuckte Augustinsson nach dem Spiel bei Sky. „Das ist ein absolutes Unding“, sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt. „Das kann nicht passieren“, veruteilte auch Schalke-Kapitän Omar Mascarell das Verhalten seines Mitspielers.
Trainer Wagner schien regelrecht schockiert bei der Betrachtung der Bilder: „Das sieht unschön aus, aber ich kenne Ozan und ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass das keine Absicht ist. Es sieht unglücklich aus, aber es passt überhaupt nicht zu Ozans Charakter. Ich werde mit ihm darüber sprechen.“
Werder-Matchwinner Füllkrug traf mit Wut im Bauch
Dass Augustinsson noch lachen konnte, lag vor allem an Niclas Füllkrug. Der Stürmer, der am ersten Spieltag gegen Hertha (1:4) noch auf der Bank gesessen hatte, traf dreifach. Per Rechtsschuss, per Kopf, per Elfmeter. „Klar war ich enttäuscht am ersten Spieltag“, sagte der Matchwinner nach dem Spiel. „Aber ein bisschen Wut im Bauch ist ja nicht schlecht. Es war ein wichtiger Sieg.“
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Werder-Trainer Florian Kohfeldt wurde für seine Entscheidung belohnt, Füllkrug statt Davie Selke aufzustellen. „Ganz ehrlich, es war einfach eine Bauchentscheidung. Manchmal hat man Glück“, sagte der 37-Jährige.
Wagner: „Ich bin der Hauptverantwortliche“
Das Glück ist David Wagner in den letzten Monaten komplett abhanden gegangen. Null Punkte, 1:11 Tore nach zwei Spielen – das gab es noch nie. Sportvorstand Jochen Schneider wollte nach der Pleite nicht sprechen. Schalke mitten im Krisenmodus. Die Aufgaben werden nicht einfach: kommende Woche geht es zu RB Leipzig.
Vermutlich ohne Wagner. Die Konsequenz der erneuten Pleite scheint auch der Trainer bereits zu ahnen. „Es ist keine Frage, dass ich der Hauptverantwortliche bin. Die Mannschaft hat ganz sicher mehr Qualität, als sie zurzeit zeigt“, sagte der Coach. „ Als Trainer musst du Resultate liefern. Das ist Fakt. Ich bin jetzt dabei das Spiel zu verarbeiten. Womit ich rechne, spielt keine Rolle. Es ist immer die Frage, bist du Teil der Lösung oder Teil des Problems. Ich bin davon überzeugt, dass ich Teil der Lösung bin. Aber im Fußball zählen die Resultate.“ Und für Wagner sprechen diese nicht. (LVH/FA)