Wer ist eigentlich wer?: Schumi I bis IV – wir erklären die Familien-Saga
Kerpen –
Alles begann in der alten Kiesgrube in Kerpen-Manheim. Hier, auf der elterlichen Kartbahn, legte Michael Schumacher (51) den Grundstein für seine Formel-1-Karriere.
Sein Bruder Ralf Schumacher (44) eiferte ihm nach und wurde ebenfalls zum Grand-Prix-Sieger. Und auch ihre Söhne Mick (20) und David (18) lernten auf dem Erftlandring, der nun von den Braunkohlebaggern verschont bleibt (hier lesen Sie mehr), ihr Rennsport-ABC und stehen jetzt in den Startblöcken zur Formel 1.
Schumi I bis IV, wir erklären die Familien-Saga.
Schumi I: Michael
Vater Rolf Schumacher (74) setzte seinen ältesten Michael (heute 51) schon früh ins Kart, und trotz unterlegenem Material fuhr er die Rivalen in Grund und Boden.
Dank Gönnern wie Jürgen Dilk (76) schaffte er es über die Formel König und Ford in die Formel 3, wo Willi Weber (77) die Förderung übernahm und Schumi 1991 dank Mercedes-Mitgift in den Jordan setzte. Der Rest ist Sport-Geschichte: Sieben WM-Titel und 91 Siege sind bis heute unerreicht.
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Schumi II: Ralf
Ralf Schumacher (44) hatte es trotz des berühmten Namens schwieriger. Trotz Formel-3-Vizetitel 1995 riet ihm Weber zu Lehrjahren in Japan, wo er Meister in der Formel Nippon und Vizemeister der GT-Meisterschaft wurde. Auch Ralf gab bei Jordan sein Debüt, wurde bei BMW-Williams zum Siegfahrer und Herausforderer seines Bruders.
In der Formel 1 eskalierte der Bruder-Zoff
In der Saison 2005 kam es beim Monaco-GP sogar zum Bruder-Krieg, den sie aber später beilegten: „Blut ist dicker als Benzin:“ Doch zum ernsthaften Titel-Rivalen reichte es nicht, aber immerhin verschaffte ihm Weber noch einen 51-Millionen-Vertrag bei Toyota. Nach drei enttäuschenden Jahren beendete Ralf seine Karriere sieglos in der DTM.
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Schumi III: Mick
Eigentlich hatte sich Sebastian Stahl (41), der Sohn von Rolfs Lebensgefährtin Barbara, diesen Künstlernamen gegeben und war im TV aufgetreten. Vielleicht auch deshalb nennt sich Mick (20) seit seiner Entscheidung für den professionellen Rennsport „Quick Mick“.
Doch so quick wie sein Vater ist er auf Anhieb nicht. Der Ferrari-Junior brauchte bisher in jeder Rennserie ein Jahr Anlauf, um sieg- und titelreif zu sein. Das gilt nach dem Formel-3-Titel 2018 auch für sein nun folgendes zweites Jahr in der Formel 2. Da erwartet Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50) Großes, um sich für ein Formel-1-Debüt 2021 im Kundenteam Alfa Romeo zu qualifizieren.
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Schumi IV: David
Ralfs Sohn David (18) machte nach der erfolgreichen Kart- und Formel-4-Zeit (bester Rookie 2018) den nächsten Schritt in die Formel 3 Regional, wo er Gesamtvierter wurde. Nun will er sich in der Formel-3-EM mit dem Titel für ein teures Formel-2-Cockpit qualifizieren.
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Auch sein Ziel ist die Formel 1, wo es 2023 heißen könnte: Schumi III gegen Schumi IV – kommentiert von Sky-Experte Ralf Schumacher. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Formel 4 bis 1 – der Weg zur Königsklasse
Wie in den Fußball-Bundesligen hat auch FIA-Präsident Jean Todt (73) ein Pyramidensystem gebaut: Von der Formel 4 in die Formel 1, das sind die Stufen bis zur Königsklasse:
Formel 4
Vom Kartsport geht es ab 14 Jahren in die nationale Einsteigerklasse mit Tatuus-Einheitsautos (4,34 m) und 4-Zylinder-Motoren (160 PS). Die erreichen 250 km/h. Eine Saison kostet 300.000 Euro. Bekanntester Fahrer ist 2020 Sebastian Montoya (14).
Formel 3
Es gibt die im Formel-1-Rahmenprogramm fahrende EM und die Formel 3 Regional, in der David Schumacher (18) 2019 Vierter wurde.
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Beide fahren im Dallara F3 (4,26 m) mit 3,4-l-Sechszylinder (380 PS). Eine Saison kostet 600.000 bis 1 Million Euro.
Formel 2
Der Unterbau der Formel 1 fährt seit 2011 das Dallara-Chassis GP2/11 (4,86 m) mit 4-l-V8-Motoren von Renault (620 PS). An zwölf GP-Wochenenden à zwei Rennen fahren 25 Piloten um den Titel, der ein F1-Cockpit verspricht. Eine Saison kostet ein bis zwei Millionen Euro.
Formel 1
Die Königsklasse fährt mit von den zehn Teams selbst entwickelten Autos (5 m) mit 1,6-l-Sechsylinder-Turbo und Elektro-Boost (1000 PS). Die Stars wie Weltmeister Lewis Hamilton verdienen 45 Millionen, Paydriver müssen dagegen bis zu 20 Millionen Euro Sponsorgeld mitbringen.
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Die neue Formel-1-Saison beginnt am 25. März in Melbourne. Dem vierten WM-Rennen in Shanghai droht allerdings wegen des grassierenden Coronavirus eine Verschiebung (hier lesen Sie mehr).