„Hat es gezeigt“: Flick lobt Füllkrug – und kritisiert die DFB-Abwehr
Hansi Flick packte spontan mit an, um den omanischen Gastgebern im kleinen Presseraum des Sultan-Kabus-Stadions beim Aufbau der schweren Werbetafel für die DFB-Pressekonferenz zu helfen.
Viel Arbeit wartet auf den Bundestrainer nach der eher Bedenken schürenden WM-Generalprobe beim glücklichen 1:0 gegen eine couragiert aufspielende Auswahl des Oman auch nach dem Flug von Muskat nach Doha am Donnerstag und dem Bezug des WM-Quartiers im Norden von Katar.
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Nach vielen ärgerlichen Momenten in den letzten 90 Testminuten am Mittwochabend war der Bundestrainer gleichwohl bemüht, weiter Zuversicht auszustrahlen für den kniffligen Start der Nationalmannschaft in die WM gegen Japan.
Dann wird er eine andere Elf formieren – mit den Besten wie Jamal Musiala. Dann erwartet er aber vor allem eine andere Gangart auf dem Platz. „Klar ist, in allen Abläufen, ob das defensiv oder offensiv ist, brauchen wir noch Trainingseinheiten“, sagte Flick. „Ich bin nicht happy, wie wir verteidigt haben – so dürfen wir bei der WM nicht spielen.“
Zugleich versprach und mahnte er: „Jeder Einzelne hat das Spiel gegen Japan im Blick und wird absolut fokussiert sein. Ich bin absolut überzeugt, dass wir da eine andere Mannschaft sehen, auch eine andere Körperlichkeit, die auch gebraucht wird und notwendig ist, wenn wir in dem Turnier bestehen wollen.“
„Hat es gezeigt!“: Flick mit Extralob an Füllkrug
Am Mittwoch kommender Woche braucht es im Chalifa International Stadion in Al Raijan Akteure wie Niclas Füllkrug, dem Gewinner des Abends von Maskat. Der Bremer Torjäger lieferte im ersten Länderspiel mit seinem Siegtreffer in der 80. Minute auf Anhieb das, was Flick sich bei der Nominierung des klassischen Neuners erhofft hatte. „Ich hatte der Mannschaft gesagt: Zeigt, dass ihr bereit seid für Katar, für die WM! Er hat es gezeigt!“
Füllkrug sei sehr präsent im Sturmzentrum gewesen. „Er hat einige Abschlüsse gehabt, er hat ein Tor gemacht. Daran werden Stürmer gemessen“, lobte Flick. Besser hätte es für Füllkrug beim Debüt im Nationaltrikot gar nicht losgehen können mit der möglichst langen WM-Reise. „Am Ende freue ich mich, dass ich helfen konnte“, sagte der 29-Jährige.
Neuer nach enttäuschendem Test im Oman gelassen
„Man konnte eh nicht so viel erwarten. Das war das erste Ankommen hier in der Region“, urteilte Kapitän Manuel Neuer nach dem finalen Test. Ohne Musiala, Serge Gnabry und auch Mario Götze fehlte offensiver Esprit. Auch Abwehrhüne Niklas Süle wurde komplett geschont. Dazu befinden sich Thomas Müller und Antonio Rüdiger weiter im Aufbautraining.
Flick hält fest an seinem WM-Einstiegsplan, an den er felsenfest glaubt. Donnerstag Reisetag, Freitag ist frei – und dann beginnt am Samstag der intensive Trainings-Countdown für Japan. „Ich denke, das ist die richtige Entscheidung“, sagte Flick, bevor er das Stadion in Maskat verließ.
DFB-Elf in Katar angekommen
Mittlerweile ist Nationalmannschaft sechs Tage vor ihrem Auftaktspiel im WM-Gastgeberland Katar angekommen. Nach dem rund 70-minütigen Flug von Maskat im Oman nach Doha ging es für den Tross um Bundestrainer Hansi Flick weiter ins etwa eineinhalb Stunden entfernte Al Ruwais. In dem Städtchen im äußersten Norden des Landes bezog sie ihr Teamquartier Zulal Wellness Resort.
Das Quartier biete „in der intensiven WM-Zeit immer wieder die Möglichkeit, abseits des Trubels von den Spielen abzuschalten“, sagte DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff: „Wir wollen dort einen Spirit entwickeln, der uns durch das Turnier tragen soll – und das so lange wie möglich.“
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Die DFB-Auswahl reiste nicht im „Vielfalt siegt“-Flieger von Partner Lufthansa, sondern mit Oman Air an. Der Grund: Umweltschutz. Eine Weiterreise im Teamflieger hätte Leerflüge von Deutschland nach Maskat und zurück aus Doha bedeutet. (dpa/dhe)