Nachwuchs-Mangel: Deutschland hat nur drei Juwelen – und sonst nichts
Am Ende brach er noch zwei Rekorde. Zwölf Dribblings schloss Jamal Musiala (19) gegen Costa Rica erfolgreich ab, 24 Ballkontakte hatte er im gegnerischen Strafraum. Nie zuvor in der WM-Geschichte waren höhere Werte für einen Teenager erfasst worden. Musiala steht vor einer goldenen Zukunft, der DFB eher nicht.
Es ist dabei nicht so, dass das bayerische Wunderkind das einzige deutsche Juwel ist. Auch Leverkusens Florian Wirtz (19), der nach einem Kreuzbandriss zur WM nicht rechtzeitig fit wurde, und Youssoufa Moukoko (18), der in Katar nur einen Mini-Einsatz mit zwei Ballkontakten gegen Japan bekam, stehen vor einer großen Karriere.
Frankreich hat fünfmal so viele Top-Talente wie Deutschland
Das Problem: Die Aufzählung endet an dieser Stelle auch eigentlich schon. Während andere Länder über ein schier unerschöpfliches Reservoir an hochtalentierten Spielern verfügen, sind die Mega-Talente hier vergleichsweise rar gesät.
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Bei den Experten von transfermarkt.de werden aktuell sechs deutsche U23-Spieler gelistet, die auf einen Marktwert von mindestens 20 Millionen Euro kommen. Neben dem genannten Trio sind das Kai Havertz (23), Karim Adeyemi (20) und Nico Schlotterbeck (23).
Zum Vergleich: Frankreich hat in dieser Rubrik 29 Spieler, England 22, auch Portugal (13), Brasilien (12), Spanien (11), die Niederlande (9) oder die bei dieser WM fehlenden Italiener (11) stehen klar vor dem deutschen Team, das vor allem auf den Positionen, die jetzt schon als Problemzonen (Außenverteidiger, defensives Mittelfeld) ausgemacht worden sind, fast vor dem Nichts steht.
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Es ist die Konsequenz der verfehlten Nachwuchsförderung. In Frankreich werden die besten Spieler im Alter von 13 bis 15 Jahren in 16 Akademien zielgerichtet an den Profifußball herangeführt, in Deutschland gibt es fast 400 Stützpunkte. Es ist eine andere Strategie. Besser ist sie offenbar nicht.