• Erstmals überhaupt tritt der HSV am Sonntag im Kickers-Stadion in Würzburg an.
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Würzburg-Premiere fällt flach: Ein Jahr Geisterspiele! So leidet ein HSV-Allesfahrer

Anfang März vergangenen Jahres spielte der HSV zuletzt in einem vollen Stadion. Danach hat Corona alles verändert. Geisterspiele bestimmen nun schon seit knapp einem Jahr das Bild im Profi-Fußball. Gewöhnen können und wollen sich die Fans, die ansonsten immer dabei waren, daran nicht. Die Sehnsucht nach der Rückkehr ist groß. Am kommenden Spieltag in Würzburg wird es für einige besonders schmerzhaft.

Ein HSV-Spiel bei den Kickers in Würzburg – das hat es bislang noch nie gegeben. Wären Fans zugelassen, wären die Karten für den Gästeblock in wenigen Minuten verkauft gewesen. Auch Martin Scholz hätte ein Ticket als Auswärtsdauerkartenbesitzer gehabt. Der Sauerländer, der in der Nähe von Willingen wohnt, ist HSV-Allesfahrer. Vor Corona hatte er 116 HSV-Spiele in Folge live im Stadion verfolgt.

HSV-Fan Martin Scholz

Der Sauerländer Martin Scholz begleitet den HSV seit vielen Jahren.

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Foto: privat

HSV-Allesfahrer trauert um den Trip nach Würzburg

„Dass man nicht nach Würzburg kommt, ist wirklich schade. Das wäre mal wieder ein neues Stadion gewesen“, erzählt Scholz, der den Moment kaum erwarten kann, bis er endlich wieder live dabei sein darf. „Ich habe bei der Arbeit viele Kollegen, die Fußballfans sind. Wir alle hoffen, bald wieder ins Stadion zu kommen. Dieses Jahr glaube ich allerdings nicht mehr wirklich an einen Stadionbesuch. Vielleicht wird es zur neuen Saison wieder teilweise Zuschauer geben. Aber volle Stadien werden wir wahrscheinlich erst wieder 2022 erleben.“

Für Scholz ist es eine Zeit wie auf Entzug. Die ersten Geisterspiele hat er im Radio verfolgt. Ganz ohne Bild ging es dann aber auch nicht. Scholz, der alles als andere als ein Fan von Fußballspielen im TV ist („Das ist kaum zu ertragen“), stieg auf das Internet um und schaut sich dort die HSV-Spiele an.

Zwei Mal war HSV-Fan Scholz in dieser Saison im Stadion

Zwei Ausnahmen gab es bislang. Als zum Saisonstart noch 1000 Fans ins Stadion durften, bekam Scholz per Losverfahren jeweils ein Ticket für die Heimspiele gegen Düsseldorf und Würzburg. „Es ist mit einem vollen Stadion nicht zu vergleichen, aber es war besser als nichts“, sagt er. Für Scholz steht fest: Wenn die Stadien wieder geöffnet werden, wird er so weitermachen wie vor Corona. „Ich werde wieder immer dabei sein. Da hat sich für mich nichts geändert. Ich muss dahin. Das ist eine Sucht“, erzählt der 52-Jährige, der zu seinem letzten Geburtstag im November von seiner Frau eine lebenslange HSV-Mitgliedschaft geschenkt bekommen hat.

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Für Scholz ein tolles Geschenk und ein klares Zeichen in nicht ganz leichten Zeiten. Nach Corona ist er wieder dabei. Die Leidenschaft hat trotz nun fast einjähriger Auszeit nicht gelitten.

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