• Mit Drang nach vorne: Rodrigo Zalazar (l.) und St. Pauli wollen auch in Düsseldorf punkten.
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Zwangsläufig: St. Pauli spielt eine gewichtige Rolle im Kampf um den Aufstieg

Die Frage, ob sich der FC St. Pauli ins Aufstiegsrennen der Zweiten Liga einschaltet, braucht man den Spielern oder Verantwortlichen des Kiezklubs gar nicht zu stellen. Sie haben es überhaupt nicht zu entscheiden, denn die Frage beantwortet sich von selbst – und zwar mit einer der kleinstmöglichen Buchstabenkombinationen, die die deutsche Sprache zu bieten hat: Ja.

Mit dem Anpfiff des Auswärtsspiels bei Fortuna Düsseldorf am Mittwoch ist St. Pauli mittendrin im Kampf um die Bundesliga. Natürlich. Zwangsläufig. Ob sie nun wollen, oder nicht. Sie können gar nicht anders, die Braun-Weißen.

Um das zu verstehen, muss man nur zweimal genau hingucken: Ein Blick auf die aktuelle Tabelle, ein zweiter auf das Restprogramm der Hamburger. Dann ist klar: Die Hamburger sind nicht Statisten im Kampf um die Bundesliga, sondern ein Player, der Einfluss nehmen wird.

Die offene Frage ist, in welcher Rolle die beste Rückrundenmannschaft im Aufstiegskampf mitmischt. Die Rolle könnte sich mit jeder Partie verändern.

St. Pauli spielt noch gegen drei Teams aus dem oberen Teil der Tabelle

Fünf Spieltage vor Schluss tritt der Tabellensiebte gegen drei Teams aus den Top sechs der Tabelle an, die alle noch den Aufstieg im Visier haben – und zwar nacheinander gegen die sechstplatzierte Fortuna, den aktuellen Tabellenzweiten Greuther Fürth (25. April) und die auf Platz vier liegenden Corona-geplagten Kieler (7. Mai).

St. Pauli will den eigenen Höhenflug fortsetzen

„Die Mannschaften müssen selbst zusehen, dass sie ihre Spiele gewinnen. Dann werden sie am Ende da landen, wo sie hingehören“, sagt Trainer Timo Schultz. „Wir machen das, was wir beeinflussen können.“ Und das bedeutet, bestenfalls die drei kommenden Gegner zu besiegen. Nicht, weil St. Pauli den Spielverderber geben möchte, sondern weil man unbedingt den eigenen Höhenflug fortsetzen will.

Dass die Kiezkicker mit Siegen oder Remis gegen die drei Aufstiegskandidaten ausgerechnet dem HSV Schützenhilfe geben und womöglich den Weg zurück in die Bundesliga ebnen könnten, ist für Schultz kein Thema, das ihn bewegt.

So denkt Timo Schultz über einen möglichen HSV-Aufstieg

Das Aufstiegs-Schicksal des Stadtrivalen sehe er „relativ emotionslos“, betont der 43-Jährige. „Wenn der HSV aufsteigt, dann ist das so. Dann spielen die nächstes Jahr in der ersten Liga und wir bleiben Derbysieger.“ Andernfalls habe man kommende Saison „wieder zwei schöne Derbys. Dabei sind ja in den letzten Jahren auch regelmäßig ordentlich Punkte für uns herumgekommen“. Gesagt, gegrinst.

Ob sich die Kiezkicker tatsächlich selbst noch zum Aufstiegsanwärter aufschwingen, ist derzeit (noch) ein Thema, dass die Konjunktiv-Konjunktur ankurbelt, und deshalb nichts, womit sich Schultz beschäftigt. Für Gedankenspiele gibt es schließlich keine Punkte.

Auch Düsseldorf traut Schultz den Aufstieg noch zu

Spannend ist allerdings, was der Coach der Kiezkicker über die Aufstiegschancen der ebenfalls formstarken Düsseldorfer sagt und damit indirekt und vermutlich unbeabsichtigt auch St. Paulis Ausgangslage und Aussichten einordnet. Schultz sieht die Fortuna auf „Schlagdistanz“ zu den Aufstiegsrängen. „Wenn sie zum Ende der Saison eine Serie hinlegen, dann kann man ihnen das zutrauen.“

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St. Pauli liegt zwei Punkte hinter Düsseldorf und kann die Fortuna mit einem Sieg überholen – es wäre der fünfte in Folge. So viel zum Thema Schlagdistanz und Serie.

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