Zweitliga- und Bochum-Experte: Neururer: „Für den HSV bleibt der Aufstieg Pflicht“
Der nächste Aufstiegs-Kracher steht an. Nach dem 1:1 gegen Kiel steht der HSV am Freitagabend bei Spitzenreiter Bochum (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) erneut unter Zugzwang und darf auf keinen Fall verlieren. Für Zweitliga-Experte Peter Neururer ist es das Duell der beiden besten Teams der Liga. „Nächstes Jahr sehen sie sich dann in der Bundesliga wieder“, prophezeit er.
Es knistert gewaltig. Trotz zuletzt fünf sieglosen Partien in Folge reist der HSV nach seinem starken Auftritt gegen Kiel mit frischem Selbstvertrauen ins Ruhrgebiet.
Die Punkte fehlten zuletzt, der Glaube an die eigene Stärke aber ist zurück. Dennoch bleibt die Ausgangslage gefährlich: Ein Ausrutscher an der Castroper Straße könnte den HSV im Aufstiegskampf weit zurückwerfen.
Peter Neururer sah gegen Kiel einen starken HSV
Neururer, der keine 25 Kilometer entfernt in Gelsenkirchen-Buer wohnt, blickt voller Spannung auf das Duell. „Für mich treffen die beiden besten Teams der Liga aufeinander“, sagt der 65-Jährige, der den VfL zwei Mal (2001 bis 2005 und 2013 bis 2014) trainierte und auch den HSV genau im Blick hat.
Ungefragt kann er diverse Szenen des Kiel-Spiels nacherzählen, minutengenau und detailgetreu. „Besser als der HSV es getan hat, kannst du gar nicht spielen“, sagt er rückblickend. „Klar, sie haben mindestens ein Tor zu wenig geschossen. Aber mit dieser Leistung hat sich der HSV zurückgemeldet.“
Dennoch: Sah Neururer den HSV über weite Strecken der Saison als den Topfavoriten der Liga an, hat sich diese Wahrnehmung nun verschoben. „Bochum spielt so unglaublich selbstbewusst und hat defensiv wie offensiv eine gewaltige Konstanz“, erklärt der Ex-Coach. „Das macht sie jetzt zurecht zur Nummer eins der Liga. Aber danach kommt für mich noch immer der HSV.“ Vor den zurzeit zweitplatzierten Kielern und dem Vierten Fürth.
Neururer: Für Bochum spricht gegen den HSV der psychologische Vorteil
Psychologisch ist der VfL, der den Hamburgern um fünf Punkte enteilt ist, am Freitag im Vorteil. „Ihm reicht auch ein Remis“, weiß Neururer.
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„Überhaupt befindet sich Bochum in einer wunderbaren Ausgangslage, denn der Aufstieg war von Anfang an kein Muss. Beim HSV ist es anders. Für ihn bleibt der Aufstieg quasi Pflicht, denn jedes weitere Jahr in der Zweiten Liga verringert den finanziellen Vorsprung auf die Konkurrenz. Und wenn Schalke absteigen sollte, hast du einen neuen Giganten in der Liga. Dann wird es noch schwerer.“
Peter Neururer: Am Ende steigen Bochum und der HSV auf
Der Aufstiegs-Hit tief im Westen. Nicht nur für Neururer ein Leckerbissen, der Hochspannung verspricht. Bochum, das zu Bundesliga-Zeiten jahrelang als „unabsteigbar“ tituliert wurde, gegen den HSV, der nach zwei verpassten Aufstiegen endlich den Stempel des „Unaufsteigbaren“ loswerden möchte. Beide wollen wieder hoch.
Neururers Fazit: „Wenn sie auf Strecke jetzt das zeigen, was sie können, werden es beide Vereine schaffen.“