• Im Kampf gegen die nervigen Zigarettenstummel auf dem Boden hat sich die Stadt Oldenburg etwas einfallen lassen: Kippen-Gullys! Ein erstes Fazit der Stadt ist positiv. 

Gute Idee!: Stadt im Norden hat jetzt „Kippen-Gullys“ – auch was für Hamburg?

Oldenburg –

Im Kampf gegen die nervigen Zigarettenstummel auf dem Boden hat sich die Stadt Oldenburg etwas einfallen lassen: Kippen-Gullys! Ein erstes Fazit der Stadt ist positiv. 

„Im Umkreis von circa zwei bis drei Metern um die Bodenascher liegen nach unserer Einschätzung weniger Kippen als vor Beginn des Projekts“, sagte Stadtsprecher Stephan Onnen.

Oldenburg: Kippen-Gullys gegen Zigarettenstummel

Ein Vergleich zu früher sei derzeit aber schwierig, da sich während der Corona-Pandemie deutlich weniger Menschen an der Bushaltestelle aufhielten. „Eine wirkliche Vergleichbarkeit zur Vor-Corona-Zeit ist daher wahrscheinlich erst ab Herbst möglich.“ Dann soll die sechsmonatige Phase starten, nach der entschieden wird, ob Oldenburg weitere Kippen-Gullys in den Boden einbauen lässt.

Seit März gibt es an einer Bushaltestelle in der Oldenburger Innenstadt fünf sogenannte Boden-Aschenbecher, die in die Pflasterung eingebaut sind. Raucherinnen und Raucher können dort ihre Glimmstängel durch ein Gitterrost in einen Auffangbehälter fallen lassen.

Bodenascher werden einmal pro Woche geleert

Die Behälter haben ein Fassungsvermögen von jeweils rund 30 Litern und werden einmal pro Woche geleert. Nach Schätzungen des Abfallwirtschaftsbetriebs liegen bei der Leerung in jedem der Aschenbecher rund 100 bis 120 Kippen.

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Weggeworfene Zigarettenreste belasten das Grundwasser. „Das Nervengift Nikotin ist gut wasserlöslich, wird sehr schnell aus den Kippen ausgewaschen und sickert so in das Grundwasser“, teilte die Stadt zum Start des Projektes mit. Sie verwies auf wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen eine Zigarettenkippe rund 40 Liter Grundwasser verunreinigen kann.

Wäre das auch etwas für Hamburg? Auf Nachfrage der MOPO teilte die Hamburger Stadtreinigung mit, dass der Einsatz der Kippen-Gullys auch schon in der Hansestadt diskutiert wurde. Die Bodenaschenbecher könnten bei einem Fassungsvermögen von 30 Litern aber auch schnell mal überlaufen. Die Inhalte würden sich dann auf den umliegenden Plätzen oder auch in der Kanalisation verteilen. 

„Fallenlassen“ der Zigarettenstummel führt zu fehlendem Umdenken

Mit dem „Fallenlassen“ der Zigarettenstummel würde man Raucher:innen zudem eher dazu Veranlassen auch an Orten ohne Kippen-Gullys die Zigaretten einfach fallen zu lassen. Einen weiteren Nachteil sieht die Hamburger Stadtreinigung darin, dass sich ein beißender Geruch im Kippen-Gully bilden könnte und die Bodenascher eine Stolperfalle darstellen.

Um die nervigen Zigarettenstummel auf dem Boden zu bekämpfen hat die Stadtreinigung Hamburg rund zwei Drittel ihrer fast 20.000 roten Papierkörbe mit Aschenbecher ausgestattet. Alternativ können sich Raucher:innen auch einen kleinen Taschenaschenbecher für die Entsorgung unterwegs zulegen, um die Zigarettenstummel auf dem Boden zu vermeiden. (rw/dpa)

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