• Wenn alle mitmachen, könnte Hamburg bald den Impfturbo einlegen (Symbolbild).
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Fast 45.000 Mal pro Tag: So schnell könnte Hamburg impfen – doch es gibt ein Problem

Im Hamburger Impfzentrum in den Messehallen zieht das Impftempo an. Zudem sollen bald auch Haus- und Betriebsärzte eine Corona-Schutzimpfung verabreichen dürfen. Mit all dieser Unterstützung wären pro Tag im Idealfall fast 45.000 Impfungen in Hamburg möglich. Ein Problem bleibt weiterhin der mangelnde Impfstoff – die EU hofft auf den April.

Fast 4800 Menschen erhielten am Montag im Hamburger Impfzentrum in den Messehallen eine Impfung. Logistische Kapazitäten gäbe es für 7000 Impfungen täglich. Nur: Es mangelt noch immer an Impfstoff.

Hamburg: Noch immer Lieferprobleme bei Impfdosen

„Wir hätten gerne eine große Glaskugel“, sagte die Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag auf die Frage nach den Impfstofflieferungen für diese Woche. 28.000 Impfdosen von AstraZeneca, die in der vergangenen Woche hätten kommen sollen, waren auch bis Dienstagvormittag nicht in Hamburg eingetroffen. 

Hamburgs stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen

Hamburgs stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen

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Zusätzlich seien von Biontech/Pfizer um die 20.000 Impfdosen wöchentlich angekündigt, doch auch diese Lieferung wäre nicht immer sicher. Von Moderna seien es laut Sozialbehörde Stand Mittwoch 5400 Dosen verfügbar, wovon 4400 bereits verimpft worden seien. Für nächste Woche werden weitere 9600 Dosen erwartet.

Hamburger Hausärzte bereit zum Impfen

Sobald genug Impfstoffe geliefert werden, könnte praktisch in jeder Hausarztpraxis der Stadt geimpft werden, sagte Verbandschefin Jana Husemann dem Sender NDR 90,3 am Dienstag.

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In Hamburg gebe es rund 1300 Hausärztinnen und Hausärzte. Wenn die meisten von ihnen pro Tag 20 Menschen impfen würden, wären das täglich rund 20.000 Impfungen. Geplant ist, dass die Hausärzte ab April mit der Verabreichung von Corona-Schutzimpfungen beginnen – wenn dann genug Impfstoff vorhanden ist.

Impfung beim Betriebsarzt: Viele Fragen offen

Tim Bräutigam, Konzernarzt bei „Hamburg Wasser“ und stellvertretender Landesvorsitzender des VDBW e.V. - LV Hamburg

Tim Bräutigam, Konzernarzt bei „Hamburg Wasser“ und stellvertretender Landesvorsitzender des VDBW e.V. – LV Hamburg

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Zusätzlich sollen im zweiten Quartal auch die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen werden. „Bei Hamburg Wasser könnten wir, sollte genügend Impfstoff vorhanden sein, zum Beispiel etwa 60 bis 100 Impfungen pro Tag durchführen“, sagte Tim Bräutigam, Konzernarzt bei „Hamburg Wasser“ und stellvertretender Landesvorsitzender der „Deutschen Betriebs- und Werksärzte“. Aber natürlich hänge alles von den Rahmenbedingungen und Vorbereitungen ab.

Hamburger Betriebsarzt über Impf-Kapazitäten

Derzeit hat der Hamburger Verband 172 Mitglieder. Das heißt, in der Spitze wären bis zu 17.200 Impfungen pro Tag möglich. Hinzu kämen weitere Betriebsärzte aus anderen Verbänden.

Momentan wären nur Impfungen mit AstraZeneca möglich, weil die Dosen im Kühlschrank gelagert werden können und der andere Impfstoff für die über 80-Jährigen vorgesehen ist. „Es sind noch viele Fragen offen: Dürfen die Betriebsärzte mitimpfen? Müssen wir dann auch nach den Impfgruppen priorisieren? Und was passiert, wenn am Ende des Tages Impfstoff übrig bleibt?“, so Bräutigam.

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Am 10. März findet dazu ein Treffen zwischen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Arbeitgebervertretern und den Berufsverbänden der Betriebs- und Arbeitsmediziner statt.

Asklepios-Kliniken bieten Hilfe bei Corona-Schutzimpfung an

Auch der private Krankenhauskonzern Asklepios hat am Dienstag seine Unterstützung in der Impfkampagne angeboten. In den sieben Hamburger Kliniken könnten pro Tag etwa 100 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt werden, bestätigte Sprecher Mathias Eberenz der MOPO. Macht täglich bis zu 700 zusätzliche Impfungen.

Hamburg: Fast 45.000 Impfungen pro Tag möglich

Impfzentrum, Haus- und Betriebsärzte sowie die Kliniken – insgesamt ergibt sich daraus ein Potenzial von maximal 44.900 Impfungen pro Tag. Das würde 314.300 Impfungen in sieben Tagen ergeben.

Die Impfstoffe gegen Corona sind nach dem Anbruch meist nicht mehr lange haltbar (Symbolbild).

Die Impfstoffe gegen Corona sind nach dem Anbruch meist nicht mehr lange haltbar (Symbolbild).

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Wenn jeder Hamburger zweimal geimpft wird, könnte die ganze Stadt in knapp drei Monaten durch sein. Natürlich fußt diese Rechnung auf Idealbedingungen, es müsste genügend Impfstoff für alle Impfgruppen vorhanden sein und die Terminvergabe komplett reibungslos ablaufen. Momentan bliebe bei dieser utopischen Impfgeschwindigkeit gerade mal für ein bis zwei Tage pro Woche genügend Impfstoff. 

EU rechnet ab April mit mehr Impfstoff

Derzeit liegt die Hansestadt beim Impfen über dem Bundesdurchschnitt. Der lag am Dienstag bei einer Impfquote von 3,1 Prozent – Hamburg schafft es auf 3,4 Prozent. Am Montag wurden in Hamburg laut des Robert-Koch-Instituts 5.193 Impfungen verabreicht.

Impf-Chaos in den Hamburger Messehallen

Immerhin: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standart“ ab April mehr Impfstoff für die EU in Aussicht gestellt. Im März sei von 50 Millionen Dosen auszugehen, die Mengen könnten sich nach Angaben der Hersteller im April verdoppeln. Bis dahin könnten weitere Impfstoffe eine Zulassung erhalten haben. Wie viele der Impfdosen am Ende in Hamburg ankommen werden, muss sich noch zeigen.  

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