Gebäude in der HafenCity: Auschwitz-Komitee bestürzt über neuen Mieter

HafenCity –

In der Debatte um das im Bau befindliche Dokumentationszentrum Hannoverscher Bahnhof meldet sich nun das Auschwitz-Komitee zu Wort. Der geplante Mieter, die „Wintershall Dea“, wird von dem Komitee als „ein weiterer Skandal“ und der Einzug als „unzumutbar“ empfunden.  

In dem Dokumentationszentrum Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity soll der im Dritten Reich Deportierten aus Hamburg und Norddeutschland gedacht werden. Ab dem Sommer 2022 soll die Wintershall Dea, ein weltweit operierendes Öl- und Gasunternehmen, die Büroräume über dem Dokumentationszentrum beziehen. Dabei war das Unternehmen eng mit den Nationalsozialisten verbandelt und profitierte wirtschaftlich von ihnen.

Hannoverscher Bahnhof: Auschwitz-Komitee entsetzt über Mieter

Auch das Auschwitz-Komitee hat sich nun geäußert. Seit fast 20 Jahren engagiert es sich zusammen mit anderen Opferverbänden in der Entwicklung des Gedenkorts. Nachdem schon der Opferverband der Sinti sein Entsetzen über die Wahl des Mieters geäußert hat, zeigt sich auch das Auschwitz-Komitee bestürzt. Denn auch das Komitee fühlt sich bei der Bestimmung des Nachbarn übergangen.

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Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees findet, dass die Wintershall Dea „kein passender Partner an diesem Ort“ sei. Auch wenn das Unternehmen in jüngsten Vergangenheit um die historische Aufarbeitung bemüht war und sich politisch gegen Rechts einsetze, sei das nicht ausreichend. Das Komitee kritisiert, dass rein wirtschaftliche Interessen die Wahl des Nachmieters bestimmt hätten. Der Investor sei dabei „ignorant“ vorgegangen und habe „gegen Absprachen verstoßen“.

Die Fertigstellung des Dokumentationszentrums, das eine Fläche von circa 800 Quadratmetern haben wird, ist für 2023 geplant. Darauf werden Ausstellungs- und Veranstaltungsräume mit visuellem Bezug zum Gedenkort errichtet. (es)