Immer mehr Radlerinnen und Radler möchten ein besonders Bike.
  • Immer mehr Radlerinnen und Radler möchten ein besonders Bike.
  • Foto: imago images/Westend61

Statussymbol: Bei Fahrrädern gibt es jetzt einen neuen Trend

„Das Fahrrad ist ein Statement und wird auch immer mehr zum Statussymbol“, sagt Sören Zieher. Er hat vor sechs Jahren in Ravensburg die Marke „Vpace Bikes“ gegründet und die Individualisierung nach Kundenwünschen zu seinem Credo gemacht. Sein Blick liegt dabei vor allem auf hochwertigen Rädern. Und diese Entwicklung ist überall in Deutschland zu erkennen: Der Trend geht zum maßgeschneiderten Drahtesel.

„Für jeden können wir das passende Fahrrad kreieren – je nach Budget, Gusto und Bedarf“, verspricht Zieher. „Egal, ob es vorwiegend für den Arbeitsweg, das sportliche Hobby oder Familienausflüge benutzt wird.“ Seine Rahmen werden im eigenen Haus entwickelt und in Asien gefertigt. Schaltung, Lenker, Sattel, Schutzbleche oder andere Komponenten dürfen sich seine Kunden bei ihren Lieblingsmarken aussuchen und sich so ihr Traumfahrrad ganz nach eigenem Geschmack zusammenstellen.

Fürs optimale Rad nehmen Kunden auch lange Wartezeiten in Kauf

Über mangelnde Nachfrage kann sich Zieher – wie seine Kollegen von Flensburg bis Konstanz –  nicht beklagen. Im Gegenteil: Sein Umsatzziel für 2020 hatte er schon zu Beginn des vierten Quartals um 25 Prozent überschritten. „Ich brauche mehr Platz und mehr Mitarbeiter“, sagt er. Und er muss derzeit Lieferengpässe in Kauf nehmen. Aber fürs optimale Rad seien seine Kunden bereit, auch mal zwei bis vier Monate zu warten.

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Ganz ähnlich sieht die Lage für David Assfalg und seinen Geschäftspartner Robert Krauss aus. Auch für sie läuft’s gut, sehr gut sogar. Das von ihnen 2012 in Vogt im Allgäu gegründete Unternehmen „Propain“ setzte von Beginn an auf die Herstellung individueller Fahrräder und hat sich dabei ganz auf den Mountainbike-Bereich spezialisiert. Im vergangenen Jahr wurden sie – auch coronabedingt – von der Kundschaft „regelrecht überrollt“.

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Sättel sollten immer zum jeweiligen Po passen, sonst kann’s unangenehm werden.

Foto:

Erik Kellar/Ergon Bike Ergonomic/dpa

Aber es muss nicht immer gleich ein ganz neues, individuelles Rad sein. Viele Radlerinnen und Radler haben durchaus Spaß an ihrem Gefährt, aber es kneift und zwickt bisweilen – gerade, wenn man länger im Sattel sitzt. Und schon kann es mit dem Spaß schnell vorbei sein. Muss es aber nicht. „Nicht nur beim Neukauf spielen individuelle Sättel eine zentrale Rolle, auch das alte Rad kann problemlos nachgerüstet werden“, sagt „Ergon“-Sprecher Lothar Schiffner. Die Firma hat sich schon dem Namen nach der bestmöglichen Ergonomie beim Radfahren verschrieben.

Auch alte Räder kann man problemlos an individuelle Bedürfnisse anpassen

„Studien belegen, dass gerade mit Blick auf den Sattel eine strikte Geschlechtertrennung zwischen Damen und Herren unumgänglich ist“, betont Schiffner. Ebenso seien bei der Auswahl eines optimalen Sattels Größenunterschiede zu berücksichtigen. „Und durch die Messung des Sitzknochenabstands lässt sich die individuell richtige Sattelbreite ermitteln“, sagt Schiffner.

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Auch die Griffe können an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

Foto:

Tino Pohlmann/Ergon Bike Ergonom/dpa

Ein anderes Thema: Manche Radfahrer klagen nach längeren Touren über Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Missempfindungen in Händen und Fingern. „Auch jede Hand ist anders. Deshalb gibt es Griffe für verschiedene Handformen und -größen“, so Schiffner. So gebe es Griffe, deren spezielle Gummimischung Stöße und Vibrationen besser absorbiere und die Haltemuskulatur der Hand deutlich weniger beanspruche.

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Aber es muss gar nicht immer die teure Spezialanfertigung sein. Viele Hersteller bieten Fahrräder oder -teile an, aus denen man sich ein Rad im Baukastensystem zusammenstellen kann oder auch nur einige Module individuell auswählt. 

Einziger Wermutstropfen: Die Lieferfristen betragen derzeit mehrere Monate.

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