• Katharina Fegebank (Grüne) stellt sich gegen die Kritik aus Israel.
  • Foto: dpa

Nach Kritik: Fegebank verteidigt geplanten Wiederaufbau der Synagoge

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hat den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge gegen Kritik verteidigt. Dass die Synagoge wieder errichtet werde, sei „ein Zeichen dafür, dass die Nazi-Barbarei nicht obsiegt hat, sondern das jüdische Leben“, sagte Fegebank dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Samstag).

Gegner des Projekts hatten moniert, die Rekonstruktion der Synagoge erzeuge die Illusion, dass nie etwas geschehen sei. 45 Historiker, Künstler und Bürger mit Wurzeln in Hamburg unterschrieben eine Stellungnahme, in der es heißt: Ein Neubau würde „die Tragödie, die von den Nazis verübt wurde, untergraben“.

Fegebank verteidigt Wiederaufbau der Synagoge

Dem widersprach Fegebank: Es sei „absurd“, der jüdischen Gemeinde zu unterstellen, sie wolle damit einen Schlussstrich ziehen. Natürlich werde es auch darum gehen, das Gedenken zu integrieren und die Brüche der Geschichte sichtbar zu machen, sagte die Politikerin weiter. Zudem werde der Neubau „kein Eins-zu-eins-Nachbau“.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach Kritik aus Israel – Ghetto-Überlebende unterstützen Hamburgs Synagogen-Plan

Ein Baustopp, wie von israelischen Intellektuellen gefordert, kommt für Fegebank nicht infrage. „Die Entscheidung für den Wiederaufbau steht: Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Bürgerschaft und große Unterstützung im Senat. Es geht nicht mehr um das Ob, nur noch um das Wie.“

Hamburg: Bornplatzsynagoge im Grindelviertel soll neu entstehen

Die ehemals größte Synagoge Norddeutschlands soll im Grindelviertel neu entstehen. Für den Wiederaufbau der 1938 beschädigten und 1939 zwangsweise abgerissenen Synagoge hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages Ende November 65 Millionen Euro freigegeben. (dpa/sr)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp