Skurrile Baustelle im Nobelviertel: Diese Villa wird halbiert
Uhlenhorst –
Abreißen oder erhalten? Vor dieser Frage steht so mancher Eigentümer eines Altbaus. Auf der Uhlenhorst hat sich jetzt ein Hausbesitzer für den ungewöhnlichen Mittelweg entschieden: Die eine Haushälfte abreißen und die andere erhalten.
Jahrelang stand die prächtige Villa Fährhausstraße 14 leer, und Ende 2020 sah es so aus, als würde sie bald, wie so viele andere Gründerzeit-Villen, plattgemacht. Sie war 2014 von den Erben des Eigentümers an einen neuen Besitzer verkauft worden. Zunächst war offenbar auch der Abriss geplant. Denkmalschutz bestand nicht.
„Städtebauliche Erhaltungsverordnung“ führte zu ungewöhnlicher Lösung
Für die Straße unweit der Außenalster gilt jedoch eine „Städtebauliche Erhaltungsverordnung“. Sie soll verhindern, dass klotzige Neubauten das dortige Stadtbild verschandeln.
Villen-Abriss in Hamburg: Neubau im alten Stil
So kam es in Gesprächen zwischen Eigentümer und Bezirksamt Nord dann zu der ungewöhnlichen Lösung. Zunächst ist der linke Teil der Fassade mit einem großen Balkon abgerissen worden. Dann wird hier neu gebaut – aber im Stil der 125 Jahre alten Villa.
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Projektleiter Frank Exeler zur MOPO: „Das Gebäude wird 2022 viel schöner dastehen als vorher.“ Dazu tragen sicher auch ein großes Wasserbecken und eine kleine Allee bei, die im großzügigen Vorgarten geplant sind.
Entstehen werden in der neuen/alten Villa fünf Wohnungen. Die sollen bereits im Juli kommenden Jahres bezugsfertig sein.