Vorbild Dänemark: Elbchaussee bekommt neue Radwege – das sagt der ADFC dazu
Die Vorarbeiten sind schon seit einigen Wochen im Gange – ab Mai soll es richtig losgehen: Dann starten die aufwendigen Sanierungsarbeiten an der Hamburger Elbchaussee. Neben Strom- und Wasserleitungen werden unter anderem auch die Radwege erneuert. Sie sollen breiter und sicherer werden und orientieren sich an einem Vorbild aus Skandinavien.
Wie der Hamburger Senat erklärt, wurden im Zuge der Baumaßnahmen die Planungen für den Radverkehr an der Elbchaussee von der Verkehrsbehörde in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) überarbeitet. Demnach sollen dort in Zukunft sogenannte „Kopenhagener Radwege“ den Radlern mehr Sicherheit bieten.
Senat: „Ein echtes Novum für Hamburg“
Sie seien laut Senat, wo es möglich ist, „baulich vom Kfz-und Fußverkehr getrennt“. Wo nicht genug Platz ist, sollen durchgehende Piktogrammketten dafür sorgen, dass der Radweg für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar ist. „Kopenhagener Radwege und eine durchgehende Piktogrammkette sind ein echtes Novum für Hamburg und ein wirklicher Meilenstein für Radverkehr und Mobilitätswende.
Verkehrssenator: mehr Sicherheit und Komfort
Hiermit setzen wir unsere Politik, Rad- und Autoverkehr stärker voneinander zu trennen, erstmalig in dieser Form in Hamburg um“, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Damit sollen laut Tjarks die Sicherheit und der Komfort für Radfahrer, aber auch Fußgänger, erhöht werden.
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Laut Senat sollen die neuen Radwege an der Elbchaussee eine Breite von 1,85 bis 2,20 Meter haben. Zudem soll sich trotz der aufwendigen Radwege-Erneuerung die Gesamtbauzeit an der Elbchaussee nicht ändern.
ADFC in Hamburg: Freude und Kritik an neuen Plänen
Die neuen Pläne fanden auch beim ADFC Anklang. „Die geplanten „Kopenhagener Radwege“, also durch einen Bordstein vom Autoverkehr separierte Wege, im Bereich Teufelsbrück seien ein Fortschritt – und eine echte Innovation für Hamburg“, sagt Sabine Hartmann vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Schließlich seien die geplanten Fahrrad-Piktogramme, die Autofahrer verdeutlichen, dass sie sich die Fahrbahn mit Radfahrern teilen, eine Neuerung, die hamburgweit Schule machen sollte.
Hamburg: „Keine durchgängige und sichere Radinfrastruktur“
Doch der Club findet nicht nur positive Worte für die geplante Sanierung, die sich laut des ADFC weiterhin primär an den Bedürfnissen der Autofahrer orientiert: „Der Umbau schafft keine durchgängige, sichere und leicht verständliche Rad-Infrastruktur für alle Menschen von 8 bis 88 auf diesem Teil der Elbchaussee“, sagt Hartmann. Im Gegenteil: „Der Mix von unterschiedlichen Maßnahmen sorgt für Unsicherheit bei allen Verkehrsteilnehmern, statt für Sicherheit für Radfahrer zu sorgen.“
Linke in Hamburg: „Tempo 30 das Mindeste“
Die Linke äußert sich ebenfalls zu den Plänen: Laut der Partei seien vor allem die Piktogramme, die auf die Straße „gepinselt“ werden, kein Schutz für die Radfahrenden. Demnach ist dort, wo Radfahrer und Autofahrer sich die Fahrbahn teilen, „die Reduzierung auf Tempo 30 das Mindeste, was erforderlich ist.“
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Die neuen Wege für Radler sind Teil der Grundsanierung der Elbchaussee, die schrittweise über einen Zeitraum von sieben Jahren durchgeführt werden soll. Schon seit dem 11. Januar laufen die Vorarbeiten im Kreuzungsbereich Elbchaussee/Parkstraße. (maw)