Das härteste Spiel der Saison: Wie schmutzig wird’s für den HSV in Braunschweig?
Dieser Sieg fehlt noch für ein richtig gelungenes Halbjahres-Zeugnis. Mit einem Erfolg am Samstag in Braunschweig (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) will der HSV seine Punkteausbeute zum Ende der Hinrunde auf 36 Zähler ausbauen – das wäre ein starkes Fundament für den Aufstiegskampf der kommenden Monate. Doch im Volkspark sind sie gewarnt: Nach der Montags-Gala gegen Osnabrück (5:0) wartet das bislang wohl dreckigste Spiel der Saison.
Den Salat haben sie sich nun selbst eingebrockt, Daniel Thioune weiß es nur zu gut. Beim Kantersieg gegen den VfL funktionierte beim HSV so gut wie alles. „Das birgt natürlich ein Risiko, weil die Erwartungshaltung steigt“, lässt der Trainer wissen. „Die Fallhöhe ist jetzt etwas größer, aber davon müssen wir uns lösen.“
Der HSV muss sich auf einen knüppelharten Gegner einstellen
Das müssen sie. In der öffentlichen Wahrnehmung gilt der Ritt in Braunschweig als bloße Pflichtaufgabe. Tatsächlich aber wird sich der HSV auf einen Gegner einstellen müssen, der alles anders macht, als es die Hamburger in dieser Serie bislang gewohnt waren.
Härte, Spielweise und nicht zuletzt der Platz: Beim Aufsteiger ticken die Uhren ein wenig anders. Anfang Dezember verabschiedete sich die Eintracht von ihrem zuvor offensiveren Stil, verlor von sieben Partien seitdem nur drei. Zuletzt standen die Niedersachsen fast nur noch hinten drin, knöpften kürzlich so Aufstiegsaspirant Düsseldorf ein 0:0 ab. Thioune stellt klar: „Wir müssen uns auf eine etwas andere Spielidee vorbereiten. Gerade zuletzt hat die Eintracht sehr intensiv verteidigt, mit allem, was sie hat. Wir werden mehr Geduld haben müssen, um Räume zu finden.“
Wie kommt der HSV mit der Eintracht-Härte zurecht?
Dazu kommt: Die Braunschweiger bereiten ihren Gegnern gern schmerzen. Mit 40 Gelben, drei Gelb-Roten und zwei Roten Karten sind sie das mit Abstand unfairste Team der Liga. Zum vergleich: Der HSV sah 25 Mal Gelb (bei einer Gelb-Roten und einer Roten Karte). Zuletzt in Würzburg flogen mit Dominik Wydra und Manuel Schwenk zwei Braunschweiger runter, sie fehlen gegen den HSV. Thioune beschwichtigt: „Ich glaube, Eintracht hatte in manchen Situationen etwas Pech …“
Und was macht einen richtig harten Zweitliga-Tag perfekt? Richtig, ein schlechter Platz. Auf dem Untergrund im altehrwürdigen Eintracht-Stadion dürfte es den HSV-Profis deutlich schwerer fallen, den Ball laufen zu lassen. Thioune will davon nichts hören: „Es müssen ja 22 Spieler darauf zurechtkommen. Und zuletzt in Karlsruhe ist uns das auch recht gut gelungen.“ Da siegte der HSV kurz vor Weihnachten auf einem besseren Rumpelacker mit 2:1.
Auf den HSV wartet wieder eine Reifeprüfung
So oder so. Auf den zuletzt sehr stabilen HSV wartet die nächste Reifeprüfung. Ein knüppelharter Kick bei frostigen Januar-Temperaturen in Braunschweig. Mehr Zweite Liga geht nicht.