„Extrem bitter“: Benatelli ist bei St. Pauli plötzlich nur noch Bankdrücker
Und plötzlich ist er raus. Über Wochen hinweg war Rico Benatelli eine der raren Konstanten im Spiel des FC St. Pauli und entscheidend an der Wende zum Guten beteiligt. Doch in den letzten beiden Spielen war kein Platz mehr für den Mittelfeld-Strategen.
Er hat die Qual der Wahl. Lediglich Christopher Avevor und Ryo Miyaichi fehlen aktuell noch verletzungsbedingt, ansonsten kann Timo Schultz variieren, wie er es eben für nötig hält. Und gegen die physisch starken Teams aus Heidenheim und Sandhausen entschied sich St. Paulis Coach für den 1,90 Meter großen Neuzugang Eric Smith auf der Sechser-Position, die Ergebnisse (4:3 und 2:1) gaben ihm recht.
Timo Schultz unterstreicht: Benatelli sehr wertvoll für St. Pauli
Einfach fiel ihm die Entscheidung trotzdem nicht. „Es ist extrem bitter für Rico, der einer von unseren besten Spielern war“, sagte Schultz zur Personalie Benatelli. „Da muss ich mir als Trainer überlegen, wie ich den wieder auf den Platz kriege, weil er für uns sehr wertvoll ist.“ Aber so, wie er nur 20 Mann in den Kader nehmen könne, dürfe er auch nur elf Mann am Anfang aufstellen. „Das sind dann vielleicht nicht die besten Elf, sondern es ist die beste Elf, das ist ja noch mal ein Unterschied.“
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Es gehört zur großen Kunst des Trainer-Daseins, den Leidtragenden solches dann logisch zu verkaufen. „Ich habe Rico direkt nach dem Spiel zur Seite genommen und ihm gesagt, dass es für mich eine absolute Luxussituation ist“, sagte Schultz und verwies auf die Leidensfähigkeit des feinen Technikers, der unter seinem Vorgänger Jos Luhukay anfangs komplett außen vor gewesen ist. „Für ihn ist das nicht schön im Moment, aber das gehört zum Fußball leider auch dazu. Ich glaube, er hatte hier letztes Jahr noch deutlich schlechtere Phasen als jetzt gerade.“
Schultz kündigt baldiges Benatelli-Comeback an
Wobei schlecht nun auch relativ ist angesichts der generell positiven Entwicklung der Mannschaft. Und in der ist Benatelli weiterhin Eckpfeiler und Leistungsträger, trotz der aktuellen Verbannung aus der Anfangsformation. „Er wird relativ schnell wieder auf dem Platz stehen“, kündigte Schultz an, „und seinen Wert für die Mannschaft beweisen können.“