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Bornemann, Göttlich, Schultz: St. Paulis Führungs-Trio braucht dringend Siege

Vom Grundsatz her gab es an der Analyse von Timo Schultz nichts zu mäkeln. „Ich denke, dass wir das sehr ordentlich gemacht haben in der zweiten Halbzeit“, sagte er nach dem in Unterzahl erzielten 1:1 von Würzburg: „Alles in allem ist es ein goldener Punkt.“ So golden ein neunter Punkt nach 14 Spielen denn sein kann. An der Gesamtgemengelage ändert der wenig.

Es ist lange her, dass der Ton dermaßen rau war beim FC St. Pauli beziehungsweise im direkten Umfeld. Die Forderungen nach radikalen personellen Veränderungen sind ohrenbetäubend laut, und neben Präsident Oke Göttlich betrifft dies in gleichem Maße auch Sportchef Andreas Bornemann und eben Schultz.

Das Trio sitzt quasi in einem Boot. Und ein Remis beim Tabellenletzten, egal, wie es zustande gekommen ist, hat die Wogen nicht geglättet.

St. Paulis Präsident litt in Würzburg auf der Tribüne lautstark mit

Göttlich litt in Würzburg auf der Tribüne mit, lautstark, immer wieder die Mannschaft anfeuernd. Und sein Adrenalinpegel war auch danach noch am Anschlag, als er ebenso leidenschaftliche wie unzweideutige Worte zur Zukunft fand: „Wir gehen den Weg mit Timo Schultz und werden auch weiter kompromisslose Entscheidungen treffen, für die wir auch gerne kritisiert werden.“

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Damit dürfte er auch die leidige Torwart-Thematik gemeint haben, die den Verantwortlichen noch nachhaltig um die Ohren fliegen kann. Die Degradierung von Robin Himmelmann, das plötzliche Aufwerten des im Sommer zur Nummer drei herabgestuften Svend Brodersen und die Chancenlosigkeit des als mindestens Nummer zwei im Sommer geholten Dennis Smarsch mit der Verpflichtung des Reservekeepers eines mittelmäßigen englischen Zweitligisten auffangen zu wollen, ist zum einen ein Wagnis sondergleichen. Zum anderen führt es alle Arbeit von Torwarttrainer Mathias Hain in den letzten Jahren ad absurdum.

St. Paulis Kader umfasst schon wieder 36 Profis

Natürlich ist es möglich, dass Dejan Stojanovic überragend einschlägt und alle Debatten beendet. Andersrum würde jeder Patzer des Schlussmanns die Verantwortlichen dem Aus einen Schritt näher bringen. Und auch bei den weiteren Nachverpflichtungen darf im Prinzip keine Fehlzündung mehr dabei sein. Schon jetzt zählt der Kader (inklusive den U23-Spielern Mert Kuyucu und Aurel Loubongo sowie den Langzeitverletzten Christopher Buchtmann, Ryo Miyaichi und Christopher Avevor) 36 Profis, am Ende werden es wohl 37 werden.

Der FC St. Pauli befindet sich im puren Existenzkampf

Ein Problem, bekannt aus dem Vorjahr und seinerzeit zurecht angeprangert. Der Versuch, in dieser Saison den personellen Grundstock für die Zukunft zu legen, ist längst purem Existenzkampf gewichen.

Weil eigentlich alles schief ging, was schief gehen konnte. Weil die aktuell sich im Amt befindenden Menschen nicht nur Fehler der Gegenwart, sondern auch der Vergangenheit ausbaden müssen. Das ist bitter, nimmt aber keinen der Amtierenden aus der Verantwortung. Und das wissen sie.

Timo Schultz soll St. Pauli aus dem Schlamassel führen

„Das einzige, was zählt, ist, dass St. Pauli mehr aus seinen Möglichkeiten macht. Und zwar mit Timo Schultz“, stellte Göttlich klar. Der Coach selbst sieht sich „noch lange nicht an dem Punkt, keine Lösungen mehr zu finden“, derweil Bornemann nach einer eben solchen sucht für die Position eines weiteren neuen Innenverteidigers.

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Die Zeit ist dabei nicht der Freund des Trios. Ende dieses Monats werden fünf weitere Spiele absolviert sein. Und die müssen einen Weg heraus aus dem Dilemma aufzeigen.

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