Darmstadt kommt: St. Pauli will weiter nach oben klettern
Heimspiel? Auswärtsspiel? Spielt keine Rolle. Beim FC St. Pauli ist derzeit jedes Spiel ein AUFWÄRTS-Spiel. Die Kiezkicker arbeiten sich in schwerem Gelände seit Wochen Stück für Stück empor. Nach der jüngst erfolgreichen Bewältigung des fränkischen Steilstücks nimmt die braun-weiße Seilschaft jetzt den von Lilien bewachsenen Darmstädter Grat in Angriff.
Nach oben. Das ist die einzige Blickrichtung bei den Kletterkünstlern aus „Kiezbühel“. Drei Siege in Serie hat St. Pauli verbucht. Vier Dreier in Folge gelangen zuletzt im April 2017 im Zuge der legendären „Rekord-Rückrunde“. In der sogenannten Formtabelle der letzten fünf Spieltage liegt nur Holstein Kiel (13 Punkte) vor St. Pauli (12).
In der Tabelle kann St. Pauli Darmstadt überholen
Der Spielplan ist günstig, um weiter Boden gutzumachen. In der Vorwoche konnten die Kiezkicker im direkten Duell an Nürnberg vorbeiziehen, jetzt bietet sich mit Darmstadt die gleiche Gelegenheit.
Schultz: „Vor vier Wochen waren wir eigentlich nicht mehr zu retten“
Je steiler es am Berg wird desto schneller kann man an Höhe gewinnen. „Vor vier Wochen waren wir noch vier Punkte zurück und waren eigentlich nicht mehr zu retten“, erinnert Trainer Timo Schultz an die tiefe Talsohle, „und jetzt sind wir aus dem Gröbsten raus.“
Vorsicht ist dennoch geboten. Die Gefahr des erneuten Abrutschens klettert immer mit. Die Kiezkicker „wissen, wo wir herkommen und wie schnell sich das Blatt wenden kann“, mahnt Expeditionsleiter Schultz, der das gute Teamwork, die „gute Arbeitsatmosphäre“ und die große Disziplin seiner Truppe lobt.
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Die Gier ist nach wie vor groß. Auch deshalb ist Schultz nicht bange, dass seine Spieler angesichts des sportlichen Höhenfluges einen Gang zurückschalten oder sich gar ausruhen könnten. Im Gegenteil. Man sei bestrebt, die Intensität weiter zu erhöhen.
Zuletzt traf St. Pauli immer mindestens doppelt
Körperlich zeigt die Mannschaft keinerlei Ermüdungserscheinungen, ist in einer Top-Verfassung, kann hohes Tempo gehen und mit ihrem druckvollen Offensivspiel viele Torchancen kreieren. In den vergangenen sechs Spielen hat St. Pauli immer mindestens zwei Tore geschossen.
Burgstaller hofft auf das siebte Spiel mit Tor in Serie
Der derzeit in Hochform kickende Guido Burgstaller, der als ein in Villach gebürtiger Österreicher an die Berge gewöhnt ist, will seine persönliche Serie fortsetzen und gegen Darmstadt im siebten Spiel in Serie einnetzen.
Der nächste Höhepunkt der noch mehrere Wochen dauernden Bergtour ist auch schon in Sicht, eine Art Nebengipfel: Das Derby gegen den HSV am 1. März am Millerntor.
In den 90 Minuten gegen Darmstadt geht es neben den wichtigen Zählern für das Punktekonto auch darum, im Flow zu bleiben, um in bester Verfassung und mit reichlich Aufwind in den Gipfelsturm gegen den Stadtrivalen zu gehen.