Köhlbrandbrücken-Ersatz: So soll Hamburgs neues Wahrzeichen aussehen
„Der König ist tot, es lebe der König!“ – mit diesem Satz wurde in Frankreich einst der Tod des alten Herrschers verkündet und umgehend ein neuer ausgerufen, um den Bestand der Monarchie zu betonen. In Hamburg könnte diese Redewendung jetzt auch bald gelten.
Allerdings in abgewandelter Form – und auch nicht für einen Menschen, sondern für ein majestätisches Bauwerk. Gemeint ist die Köhlbrandbrücke, Hamburgs Wahrzeichen. Die 53 Meter hohe Konstruktion aus dem Jahr 1974 ist in die Jahre gekommen, ihre Hafen-Regentschaft bald vorbei. Bis 2030 hält das marode Monument noch durch, spätestens dann wird es abgerissen – und nicht neu gebaut.
Hamburg: Die Köhlbrandbrücke wird abgerissen
SPD und Grüne haben sich in ihren Koalitionsverhandlungen darauf geeinigt, dass der Köhlbrand künftig per Tunnel gequert werden soll. Lediglich die zwei alten, blauen Pylonen werden später von der alten Brücke zeugen.
Ein wenig Nostalgie für all jene, die mit der Nachfolge nichts anfangen können. Und damit ist nicht etwa der Ersatz-Tunnel gemeint, sondern das Brückenbauwerk, das ein wenig weiter südlich entstehen soll.
Hamburgs neue Brücke erinnert an Köhlbrandbrücke
Die möglichen Koalitionspartner haben sich nach langem Ringen nämlich auch darauf geeinigt, dass die etwa eine Milliarde Euro teure, überwiegend aus Bundesmitteln finanzierte, Hafenautobahn A26-Ost gebaut werden soll – inklusive Brücke über die Elbe.
Aus einem Architekturwettbewerb ging bereits vor Jahren das Siegermodell für die Hochbrücke über die Süderelbe hervor. Und das erinnert optisch doch sehr an die Köhlbrandbrücke. Geplant ist eine sogenannte Schrägseilbrücke, 535 Meter lang und in der Spitze 140 Meter hoch. Nicht das Original, aber vielleicht eine gute Kopie – frei nach dem Motto: „Die Brücke kommt weg, es lebe die Brücke!“