„Als wären sie im Stadtpark!“ : Hunde-Ärger auf Friedhof in Hamburg
Altona –
Heiko Lenz hat seine Frau vor einigen Monaten verloren – fast jeden Tag geht er seitdem auf den Friedhof Altona und trauert dort um sie. Doch die Ruhe wird dabei regelmäßig gestört. Nichts mit friedlich: ständig toben Hunde über Gräber und hinterlassen ihr Geschäft.
Dem 62-jährigen Heiko Lenz reicht es: Er hat die Schnauze voll von tobenden Hunden auf dem Grab seiner Frau. Fast jeden Abend würden Hundebesitzer ihre Tiere mit zum Friedhof am Volkspark Altona bringen, sagt er. Dabei gehe es den Leuten gar nicht darum, Gräber zu besuchen.
Friedhof Altona: Hundebesitzer ignorieren Verbots-Schilder
„Per Gesetz sind Hunde auf jedem Friedhof in ganz Hamburg verboten!“, empört sich Lenz im Gespräch mit der MOPO.
Aber kontrollieren tut das am Hauptfriedhof Altona niemand: „Alle Kontrollen wurden vom Ordnungsamt wegrationalisiert“. Es gebe zwar Verbots-Schilder am Eingang, aber die würden geflissentlich ignoriert.
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Seit dem 7. April bekommt Lenz das schon mit – dem Tag, an dem seine Frau beerdigt wurde. Statt in Frieden trauern zu können, ärgert sich der 62-Jährige seitdem fast täglich über rücksichtslose Hundebesitzer. „Darunter leiden die Trauernden.“
Hunde toben und koten auf Gräbern
Am Wochenende sei es besonders schlimm. Vergangenen Sonntag habe der Mann sogar beobachtet, wie ein Paar in einem Kombi-Wagen mit drei Schäferhunden zum Friedhof kam. „Die fahren da hin, als würden sie zum Stadtpark fahren!“, empört sich Lenz. Manchmal bleibt er sogar eine halbe Stunde am Haupteingang stehen, um zu beobachten, wer seine Hunde mitbringt.
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„Ich spreche die auch an – die meisten reagieren einsichtig, aber manchmal werde ich auch angepöbelt“, erzählt der 62-Jährige. Einen Vorfall habe er deshalb sogar ans Ordnungsamt weitergegeben.
Trauernder wünscht sich Hilfe vom Ordnungsamt
Heiko Lenz wünscht sich endlich Kontrollen am Friedhof in Altona – er hat sich der Friedhofsverwaltung sogar selbst als ehrenamtlicher Hunde-Kontrolleur angeboten. Doch die könne nichts machen, wenn das Ordnungsamt keine Befugnis gibt, erklärt Lenz betrübt. Er hofft, dass das Ordnungsamt endlich Kontrollen einführt und er dann wieder in Ruhe trauern kann.