Hundebesitzer schlagen Alarm!: Der Stadtpark hat ein Schiet-Problem
Pia Zilch ist Hundebesitzerin und sie ist mächtig sauer. Wenn die 28-Jährige mit Mischlingshündin Mala ihre tägliche Runde durch den Stadtpark dreht, muss sie ihren Hund immer bei sich an der Leine lassen – denn in den Büschen hinterlassen immer mehr Parkbesucher ihr großes Geschäft.
„Es ist absolut widerlich!“, fasst die Hamburgerin Pia Zilch aus Winterhude die derzeitige Situation im Stadtpark zusammen. „Überall in den Büschen und teilweise sogar an den Gehwegen hinterlassen die Menschen ihren Kot“, klagt sie im Gespräch mit der MOPO ihr Leid. „Und mittlerweile ist das wirklich extrem geworden!“
Ekel-Alarm im Stadtpark: Sehr viel Menschenkot in den Gebüschen
Die 28-jährige Psychologin geht jeden Tag mit ihrer zweijährigen Mischlingshündin Mala eine Runde Gassi durch den Stadtpark. „Seitdem es so heiß ist und die Leute hier im Park vermehrt grillen, feiern und trinken, verrichten die Menschen vermehrt ihr Geschäft in den Büschen“, erzählt Zilch weiter. „Und die Wiesen sind trotz der aufgestellten Container total vermüllt.“ Sowohl der Kot, als auch der Müll stellten für die Hunde eine Gefahr dar.
Stadtpark Hamburg: Kot kann gefährlich für den Hund werden
„Da kann es passieren, dass der Hund schmatzend und verdreckt wieder aus dem Busch herauskommt“, erzählt die 28-Jährige. Auch Mala habe bereits mehrere Male Kot gefressen, zum Glück sei aber bisher nichts passiert.
Außer, dass das natürlich extrem eklig sei, bestehe auch die Gefahr, dass sich in den Ausscheidungen der Menschen noch Reste von Alkohol oder Drogen befänden. „Das kann für den Hund sehr gefährlich werden.“ Aber auch achtlos weggeworfene Grillknochen seien als Risiko für die Vierbeiner nicht zu unterschätzen.
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Der Hund selbst kann außerdem über sein Maul, zum Beispiel beim Schmusen, zum Überträger von Krankheiten und Parasiten auf den Mensch werden, die sich in dem fremden Kot befinden.
Hundebesitzerin schlägt Alarm: Gefahr für Hunde durch Menschenkot
Die Kothaufen der Menschen seien von denen der Tiere meistens daran zu unterscheiden, dass dort zusätzlich benutzte Taschentücher lägen. „Das bleibt da dann auch erst mal in der Umwelt liegen“, berichtet die Hundebesitzerin. Sie selbst beschäftige das Leidensthema seit Wochen.
Damit ist sie nicht die einzige Hundebesitzerin. „Ich habe eine Hündin, die sich darin sehr gerne darin wälzt – und zwar nur in Menschenkot“, berichtet Jana (35) aus Winterhude. Sie ist Hundesitterin und spricht von einem ganzjährigen Problem.
Stadtpark Hamburg: Hundebesitzer berichten von Müll und Kot
„Als Hundehalter wird man oft dafür diffamiert, wenn Kot irgendwo herumliegt“, beschwert sich die 48-jährige Nicole aus Winterhude. „Denn der Menschenkot wird mit dem der Hunde verwechselt.“ Der ehemalige Straßenhund der Controllerin esse den Kot öfter und habe sich dadurch eine Vergiftung zugezogen. „Eine teure Tierarztrechnung und große Sorge waren das Ergebnis.“
Sina (29) aus Barmbek ist vermehrter Menschenkot im Stadtpark bisher noch nicht so aufgefallen, dafür aber der Müll. „Einmal hat meine Hündin an einem benutzen Tampon geschnüffelt, der am Rand gut sichtbar lag.“ Die kaufmännische Angestellte hat ihren Hund meistens an der Leine.
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Pia Zilch fordert vom Bezirk, im Park deutlich mehr öffentliche Toiletten zu errichten. „Fast alle Hundebesitzer heben jeden Tag die Kacke von ihren Hunden mit den Beuteln auf“, sagt sie wütend, „und die Menschen können hier einfach frei hinkacken!“
Menschenkot im Stadtpark: Das sagt das Bezirksamt
Dem Bezirksamt Nord ist auf MOPO-Nachfrage keine allgemeine Beschwerdelage bezüglich des Stadtparks bekannt. „Es mag sein, dass es vereinzelt solche Situation gibt“, so eine Sprecherin. „das Bezirksamt geht allerdings von Einzelfällen aus.“
Derzeit gibt es an 14 Standorten im Hamburger Stadtpark Toiletten, zum Beispiel zwei öffentliche auf der Liebesinsel. Deren Benutzung kostet allerdings 50 Cent. An den Gastronomie-Standorten, wie dem Café Linne oder der Parkvilla gibt es ebenfalls die Möglichkeit – allerdings nur, solange diese geöffnet haben. Gleiches gilt für das Planetarium.