• Die Angeklagten Lars M. (41, mit Kapuze) und Dennis B. (39) im Landgericht Hamburg

Luxusvilla und Mälzer-Lokal ausgeraubt: Einbrecher gesteht: „Ich bin der Idiot“

Prozessbeginn um den Mega-Coup an der Alster: Der Angeklagte Lars M. (41) hat gestanden, dass er einer der Männer war, die am 12. August 2019 in die Villa von Multimillionär Detlef Fischer (67) eingestiegen sind. Seine Version: Er habe geglaubt, der Villenbesitzer habe die Bande beauftragt, um die Versicherung zu betrügen.

Lars M. ist ein unauffälliger Typ, durchschnittliche Figur, dunkelblonde Haare, kurz geschnitten. Aber er ist nach eigenen Angaben eine Fachkraft auf seinem Gebiet und neigt nicht dazu, sein Licht unter den Scheffel zu stellen: „In bestimmten Kreisen bin ich als guter Einbrecher bekannt“, lässt er über seinen Verteidiger erklären: „Darum werde ich angesprochen.“

Außerdem, so die Selbstbeschreibung, habe er einen „hohen Geldverbrauch“: „Ich bin ein Mensch, der, wenn er Geld hat, es schnell wieder ausgibt.“ Etwa für Drogen.

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Die Angeklagten Lars M. (41, mit Kapuze) und Dennis B. (39) im Landgericht Hamburg

Foto:

Quandt/ Florian Quandt

Auch für den Einbruch in der Villa des Millionärs Fischer sei er angeheuert worden. Von wem, will Lars M. nicht verraten, nur soviel: „Ich ging von anderen Voraussetzungen aus. Ich dachte, das sollte ein fingierter Einbruch sein, um die Versicherung zu betrügen.“

So habe sein unbekannter Mittäter den Code für die Haustür der Villa gekannt und es habe die Vorgabe gegeben, nur Sachen aus den Tresoren zu stehlen, nichts sonst. Lars M.: „Wäre ich ein echter Einbrecher gewesen, hätte ich auch andere wertvolle Gegenstände mitgenommen.“

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Hier schlugen die Panzerknacker zu: Die Villa des Multi-Millionärs in Alsternähe.

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Patrick Sun

Seine anonymen Mittäter und er erbeuteten Luxusuhren im Wert von 700.000 Euro. Die Tresore flexte Lars M. auf, offenbar seine Spezialität. Für seine Dienste habe er 2.500 bis 3.000 Euro bekommen, erklärt er über seinen Verteidiger.

Villa in Hamburg ausgeraubt: Einbrecher gesteht: „Ich bin der Idiot“

Versprochen waren bis zu 30.000 Euro, aber: „Am Absatz der Uhren war ich nicht beteiligt.“ Der Angeklagte selbstkritisch: „Ich bin der Idiot, der sich darauf eingelassen hat, so eine sichere Sache ohne Risiko zu machen. Und jetzt bin ich der einzige, der hier sitzt.“

Hanseaten auf der Wiesn: Detlef Fischer und seine einstige Angebetete auf dem Oktoberfest

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Stephan Schraps/all4prices

Hamburg: Einbruch in Tim Mälzers Bullerei

Wäre der Lohn für die Villa höher gewesen, hätte er nicht schon im November beim nächsten Bruch mitmachen müssen, so die treuherzige Einbrecher-Logik. In der „Bullerei“ von Tim Mälzer stieg er – wieder mit unbekannten Mittätern – in die Büros ein. Die Männer schleppten einen 300-Kilo-Tresor ins Auto, Lars M. flexte auch diesen Panzerschrank auf. Inhalt: 28.000 Euro. Diesmal seien ihm von seinem Lohn nach Abzug diverser Schmiergelder 6.000 Euro geblieben, lässt er seinen Anwalt verlesen.

Prozess: Hamburger Millionär Detlef Fischer als Nebenkläger

Zusammen mit seinem Mitangeklagten Dennis B. und einem dritten Komplizen schließlich wollte Lars M. im März 2020 den ec-Automaten in der Haspa-Filiale Eißendorfer Straße ausräumen, auch das gesteht er. Der Komplize wurde auf frischer Tat ertappt und ist bereits verurteilt. Über seine Aussage stießen die Ermittler auf Lars M..

Das Urteil gegen den „guten Einbrecher“ Lars M. und seinen Mitangeklagten wird am 21. Dezember erwartet. Millionär Detlef Fischer will den Prozess als Nebenkläger verfolgen.

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