• Die Corona-Pandemie macht vielen Menschen psychisch zu schaffen (Symbolbild).
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Partei will eingreifen: Diese Suchtprobleme werden durch Corona verschärft

Einsamkeit, Ängste und Kurzarbeit: Die Corona-Pandemie stellt für viele Hamburger eine harte psychische Belastung dar. Das bekommen auch die Suchtberatungsstellen der Stadt zu spüren. Immer mehr Alkohol- und Drogensüchtige suchen derzeit Hilfe. Die CDU will in der Bürgerschaft jetzt einen Antrag stellen, um die Kapazitäten der Beratungsstellen auszubauen.

„Krisenzeiten gehen mit dem Wunsch nach Flucht einher“, sagt Stephan Gramm, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU. Es sei ein deutlicher Anstieg an neuen Hilfesuchenden zu verzeichnen, die aufgrund von Kurzarbeit, Strukturverlust, Homeoffice, Belastungen in der Familie, Depression und Einsamkeit durch Corona erstmals eine Suchtproblematik entwickelt haben. Auch die Anzahl von Rückfällen nehme weiter zu.

Suchtberatung in Hamburg: Erhöhte Nachfrage wegen Corona

Aufgrund personell eingeschränkter Kapazitäten sei es für die Beratungsstellen immer schwieriger angemessen auf alle Nachfragen zu reagieren.

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Die Erarbeitung und Umsetzung der Hygienekonzepte koste zusätzliche Zeit, die dann für die Betreuung der Klienten fehle. Die Folge: Längere Wartezeiten auf einen Termin. Doch je länger die Süchtigen warten müssen, desto länger sind sie auch mit der Sucht allein.

Hamburger CDU fordert Prüfung der Kapazitäten

Die CDU fordert den Senat in ihrem Antrag unter anderem dazu auf, mit den Trägern der Drogen- und Suchtberatung zu prüfen, ob die aktuellen Kapazitäten ausreichen und gegebenenfalls nachzubessern. Die nächste Bürgerschaftssitzung findet am 16. Dezember statt.

„Wie schon bei dem gestiegenen Bedarf bei den Schuldenberatungsstellen ignoriert der Senat die vergleichbare Entwicklung bei den Suchtberatungsstellen“, so Gramm. „Gerade vor dem Hintergrund möglicher negativer Folgen für die Sozialsysteme und die Gesellschaft muss der Senat durch schnelle bedarfsgerechte Aufstockung den betroffenen Hamburgern helfen, bevor ein gefährliches Verhalten zur Sucht wird.“ 

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