Corona-Krise: Unter Tränen: Tim Mälzers Forderungen an die Politik
Spätestens bis zum 22. Mai soll die Gastronomie bundesweit wieder öffnen – trotzdem zeigt sich Tim Mälzer (49) derzeit wenig erfreut. Schon jetzt sind die Verluste der Branche wegen Corona zu groß. Der Promi-Gastronom bangt um seine eigene und um die Existenz seiner Kollegen.
Auch TV-Koch Tim Mälzer ist von der Krise schwer betroffen: Am Dienstagabend brach der Gastronom vor der ganzen Nation fast in Tränen aus. Der 49-Jährige war zu Gast in der Talkshow „Lanz“ im ZDF und machte dort seinem Kummer Luft. Kurzzeitig wollte er aus Frust sogar das Studio verlassen.
Die Gastro-Branche steht unter Extrem-Stress
Doch dann erklärte er die prekäre Situation: „Wir stehen unter enormen Stress. Ich rede hier nicht über meine Existenz, sondern über eine ganze Branche und über Mitarbeiter, für die ich eine Verantwortung habe“. Zwei Restaurants und ein Catering-Unternehmen mit insgesamt 160 Mitarbeitern besitzt Mälzer in Hamburg.
Das könnte Sie auch interessieren: Behörde bleibt hart – Auf diese Events müssen Hamburger weiterhin verzichten
Immer wieder kämpfte der Promi-Gastronom während der Sendung mit den Tränen – er selbst musste einige seiner Angestellten in Kurzarbeit schicken. „60 Prozent sind nichts. Da muss zumindest auch in einer Mietzuschuss-Ebene etwas getan werden. Wir reden hier über meine Mitarbeiter, nicht über mich“, stellte er klar.
Wegen Corona: Promi-Gastronom machte schon Verluste im sechsstelligen Bereich
In der „Bild Zeitung“ äußert Mälzer seine Sorgen noch deutlicher: „Ich sorge mich um mein berufliches Fundament und das vieler Kollegen. Unsere Branche ist in ihrer Existenz bedroht“. Die Gastronomie-Branche würde dringend Hilfsstrukturen benötigen, um die Krise überleben zu können. Seit Beginn der Pandemie, wegen der Mitte März Hamburgs gesamte Gastronomie dicht gemacht wurde, habe er einen hohen sechsstelligen Betrag verloren.
Video: Die höchste Arbeitslosigkeit seit zehn Jahren – Arbeitslosigkeit durch Corona gestiegen
Wie es mit seinem Unternehmen weitergehen soll, weiß Mälzer nicht genau. „Wenn ich höre, dass wir hier über ein bis eineinhalb Jahre sprechen, frage ich mich, warum soll ich mich jetzt durchbeißen? Warum schließe ich jetzt nicht alles ab und warte, bis sich der Markt bereinigt hat?“ Der Koch ist sichtlich verzweifelt: „Auf dem Papier sind zwei meiner Betriebe nicht mehr in der Lage, ihre Kosten zu decken“.
Tim Mälzer: „Ich fordere klare Ansagen“
Deshalb hat er jetzt klare Vorstellungen, wie die Branche gerettet werden soll: „Die Mehrwertsteuer müsste für mindestens drei Jahre reduziert bleiben, damit wir unsere Schulden wieder erwirtschaften können. Außerdem brauchen wir eine dauerhafte Lösung des Kurzarbeitergeldes für die Länge der Krise – und einen zusätzlichen Rettungsschirm“.
Mälzer ist es leid, jeden Tag neue Konzepte entwickeln zu müssen. „Ich fordere von der Politik ganz klare Ansagen.“ (se)