Nach Relotius-Affäre: So will der „Spiegel“ Fälschungen künftig vermeiden
Die Relotius-Affäre beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat vor gut einem Jahr für einen Skandal gesorgt. Nach der akribischen Aufarbeitung der Fälschungsaffäre hat das Magazin nun neue redaktionelle Standards vorgelegt, die ähnliche Fälle in Zukunft vermeiden sollen.
Am Montag veröffentlichte die Redaktion des „Spiegels“ auf ihrer Website eine mehr als 70 Seiten umfassende Abhandlung. Dabei handele es sich um „eine zeitgemäße Rückbesinnung auf die Grundsätze, nach denen die Spiegel-Redaktion arbeitet“, wie es in der Einleitung heißt, und die für alle Mitarbeiter verbindlichen Standards festlegt, zum Beispiel beim Umgang mit Quellen, in Bezug auf Fehlerkultur oder Sprache.
Relotius-Skandal: Leitfaden soll regelmäßig geprüft werden
Chefredakteur Steffen Klusmann wolle sicherstellen, dass sich der Fall Relotius nicht wiederholen könne. „Wir wollen diesen Leitfaden auch in Zukunft regelmäßig überprüfen und überarbeiten, ihn beständig unseren Arbeitsprozessen anpassen. Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, sicher sein können, dass wir alles tun, um einen zweiten Fall Relotius bei uns zu verhindern“, schrieb er zur Veröffentlichung auf der Website.
Dutzende „Spiegel“-Mitarbeiter hatten das Papier in den vergangenen Monaten in Gruppen erarbeitet.
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Im Dezember 2018 war bekannt geworden, dass beim „Spiegel“-Magazin gefälschte Geschichten des preisgekrönten Redakteurs Claas Relotius erschienen sind. Einer seiner Kollegen, Juan Moreno, hatte den Fall aufgedeckt. Moreno veröffentlichte daraufhin das Buch „Tausend Zeilen Lüge“, das außerdem von Michael „Bully“ Herbig unter dem Titel „Der Fall Claas Relotius“ verfilmt wird. (dpa/mhö)