Immobilien-Boom trotz Corona: Mieten in Hamburg steigen sogar überdurchschnittlich
Seit Jahren steigen die Mieten und Immobilienpreise in Deutschland. Auch in Hamburg scheint der Boom mit der Corona-Krise nicht zu enden. Eine neue Analyse gibt wenig Hoffnung für Mieter und Wohnungskäufer.
Selbst die Corona-Krise hat den Immobilienboom in Deutschland bisher nicht zum Erliegen gebracht. Darauf deutet eine Analyse des Hamburger GEWOS Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung und des Portals Immobilienscout24 hin.
Trotz der immensen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind die Mieten sowie Preise für Wohnungen und Häuser im ersten Halbjahr demnach weiter gestiegen. Eine Atempause für Mieter und Wohnungskäufer ist nicht zu sehen.
Hamburg: Wohnungspreise und Mieten steigen weiter
Die Daten decken sich mit anderen Analysen, die ebenfalls kein Ende des Immobilienbooms sehen. In den größten acht Städten Deutschlands stiegen die Angebotspreise für Wohnungen im ersten Halbjahr um 9,3 Prozent, errechnete jüngst der Immobilienspezialist JLL.
Demnach lag der Anstieg in Hamburg, Berlin, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig gar über dem Schnitt der Vorjahre. Auch die Mieten zogen deutlich an.
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Nach dem Aufwärtstrend im ersten Quartal, in dem die Corona-Krise noch am Anfang stand, stiegen Mieten und Kaufpreise von April bis Juni weiter.
„Bisher lässt sich kein Corona-Einbruch am deutschen Immobilienmarkt ablesen“, sagte GEWOS-Geschäftsführerin Carolin Wandzik.“ Zwar sei im April ein Knick zu sehen, vergleichbare Preisschwankungen in dem Monat habe es aber auch in den Vorjahren gegeben. „Ich würde hier nicht von einem Corona-Effekt sprechen.“
So veränderten sich die Preise konkret
Konkret kletterten die Angebotsmieten für Bestandswohnungen im zweiten Quartal auf durchschnittlich 7,47 Euro je Quadratmeter, ein Plus von 0,8 Prozent zum ersten Jahresviertel und von 3,6 Prozent zum zweiten Quartal 2019.
Auch Eigentumswohnungen wurden teurer: Hier stiegen die Angebotspreise auf 2 183 Euro je Quadratmeter – gut 1,8 Prozent mehr gemessen am Vorquartal und 8,5 Prozent als vor einem Jahr. Nur etwas geringer fielen die Preisaufschläge bei Einfamilienhäusern aus. „Preise und Mieten klettern weiter, wenn auch mit nachlassender Dynamik“, bilanzierte Wandzik.
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So wurde die Analyse durchgeführt
Untersucht wurden Angebotsmieten- und Kaufpreise auf dem Portal ImmobilienScout24 für typische Bestandswohnungen mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern. Sie befanden sich in mittlerer Wohnlage, hatten eine mittlere Ausstattungsqualität und waren 30 Jahre alt. Bei Einfamilienhäusern wurden 130 Quadratmeter große Objekte untersucht. (dpa/abu)