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Prozess in Hamburg: Ex-IS-Frau Elina F.: „Ich stelle mich der Verantwortung“

Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Unterstützung und Aufruf zum Terror, so lauten die Vorwürfe gegen die Hamburgerin Elina F.. Am 10. Juli beginnt im Strafjustizgebäude der Prozess gegen die zweifache Mutter. Die Frau war einst ihrem Freund in den Heiligen Krieg gefolgt – und in der Hölle gelandet. Nach jahrelanger Gefangenschaft in Syrien wurde sie im Januar dieses Jahres mit ihren Söhnen nach Deutschland abgeschoben und landete gleich in U-Haft.

„Es war eine Hassliebe, in der Elina (30) ihrem Freund Serkan hörig war“, sagt Ina Franck, langjährige Anwältin der Familie und Strafverteidigerin aus Hamburg. 2010 veränderte sich das Leben der jungen Frau radikal – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie lernte Serkan S. kennen. Einen Mann, dem kurze Zeit später wegen einer Schießerei in Hamm eine lange Haftstrafe drohte. Um sich der zu entziehen überredete er Elina, zusammen mit ihm in die Türkei zu flüchten. Von hier aus ging es wenige Monate später nach Syrien.

Im Internet zeigte sie sich verschleiert und mit Waffe

Serkan war verblendet, wollte sich dort dem IS anschließen und überredete Elina auch diesmal, ihm zu folgen. Die Frau ließ sich erneut überreden, tauschte Basecap gegen Kopftuch und forderte in dem Outfit Freundinnen in Deutschland auf, es ihr gleich zu tun: Fotos zeigten sie in  Sozialen Netzwerken mit Waffe in der Hand und um Unterstützung im Heiligen Krieg bittend.

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Rechtsanwältin Ina Franck vetritt Elina F. vor Gericht.

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Wenig später fiel Serkan, von dem sie inzwischen ein Kind hatte, im Kampf. Elina wurde von der Terrormiliz daran gehindert, nach Deutschland zurückzukehren. Stattdessen wurde sie nach islamischem Recht mit einem anderen Mann verheiratet. Auch von ihm wurde sie schwanger und brachte ein Kind zur Welt. Als die Kurden sich in den Krieg einmischten, kam Elina in Gefangenschaft. Mehr als fünf Jahre saß sie dort in einem Lage in Ain Issa.

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Die MOPO wurde auf das Schicksal der Frau aufmerksam. Recherchierte und bekam heraus, dass sogar das FBI gegen sie und ihre Familie in Deutschland ermittelte. Rechtsanwältin Ina Frank versuchte vergeblich, die Frau nach Deutschland zurück führen zu lassen. Erst als die MOPO und später auch das Magazin „Stern“ intervenierten, kam Bewegung in die Sache.

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Elina bei ihrer Festnahme am Flughafen Hamburg.

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Am 16. Januar diesen Jahres wurde Elina nach Hamburg abgeschoben. Mutter Ludmilla wollte ihre Tochter am Flughafen in die Arme schließen. Doch daraus wurde nichts. Elina wurde gleich nach der Landung verhaftet, kam in U-Haft. Ihr Kinder wurden von den Behörden in Obhut genommen. Nach zwei Monaten kam sie frei, durfte ihre Kinder unter strengen Auflagen zu sich nehmen.

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„Ich habe in blinder Liebe Fehler gemacht, aber niemals einen Menschen getötet oder das Töten gebilligt. Dafür habe ich viele Jahre im Gefangenenlager gebüßt, “ sagt Elina zur MOPO. Dennoch kann sie nachvollziehen, dass das Kapitel damit nicht abgeschlossen ist. „Ich stelle mich mit meiner Vergangenheit auch der Verantwortung“. In vielen Vernehmungen durch die Behörden zeigte sie sich kooperativ.

Am 10. Juli beginnt der Prozess gegen Elina, für den mindestens 20 Tage anberaumt sind.

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