Rassistische Pöbeleien in Hamburg: Polizei meldet Erfolg – Verdächtiger gefasst
Poppenbüttel –
Der 21-jährige Benoit A. wurde an einer Bushaltestelle in Poppenbüttel rassistisch beleidigt. Er wählte den Notruf, war dann aber von der Reaktion der Polizei enttäuscht. Die hat aber jetzt doch erste Erfolge vorzuweisen.
„Die Auswertung der Videoaufzeichnung und weitere Ermittlungen durch Zivilfahnder führten am Donnerstag zur vorläufigen Festnahme eines 44-jährigen Deutschen“, so Polizeisprecher Holger Vehren zur MOPO. Der Mann aus Hamburg sei nach den kriminalpolizeilichen Maßnahmen wieder entlassen worden – das Ermittlungsverfahren dauere weiterhin an.
Als Benoit A. aus Lehmsal-Mellingstedt Anfang Juli aus dem Bus ausstieg und an der Haltestelle „Schulbergredder“ auf die Anschlussverbindung wartete, wurde er von zwei Männern angepöbelt. „Ein Bus fuhr mit der Werbung von Hagenbecks Tierpark an uns vorbei und die Beiden machten Affengeräusche in meine Richtung“, berichtet der Hamburger. „Außerdem beleidigten sie mich aufs Übelste.“
Hamburg Poppenbüttel: 21-Jähriger rassistisch beleidigt
Er wählte den Notruf, bot an, die beiden Männer festzuhalten, bis die Polizei komme. Der Beamte am Telefon wollte allerdings keinen Streifenwagen entsenden, sondern riet A., sich das Kennzeichen des Busses, in dem die Männer weiterfuhren, für weitere Ermittlungen aufzuschreiben.
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„Das habe ich auch genauso gemacht“, hatte der 21-Jährige der MOPO berichtet, „dann ist mir aber eingefallen, dass die Polizei ja keine Personalien von den beiden hat.“ Er fühlte sich im Stich gelassen und gab keine großen Hoffnungen auf die Anzeige gegen unbekannt.
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Die Polizei Hamburg begründete das Vorgehen des Polizisten damit, dass er eine Eskalation habe verhindern wollen. Wie Polizeisprecher Holger Vehren mitteilte, sei der Fall von den Ermittlern der Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes übernommen worden, da es sich mutmaßlich um eine rassistisch motivierte Straftat handele. Diese haben nun offenbar doch einen Ermittlungserfolg erzielen können, in dem sie die Videoaufnahmen aus dem Bus, in dem die Verdächtigen gefahren waren, auswertete.