Beiersdorf: Hamburger Konzern sagt Neu-Plastik den Kampf an
Hoheluft-Ost –
Auf der „Plastic-Free World Conference” präsentierte Beiersdorf seine neue Nivea-Flasche, die mit 50 Prozent weniger Plastik auskommt. Der Konzern möchte jedoch noch weiter gehen und einen größeren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und die Plastikverschmutzung leisten.
Jedes Jahr werden laut Greenpeace um die 300 Millionen Tonnen Plastik hergestellt, davon gelangen jährlich rund 11 Millionen Tonnen in die Ozeane – eine Katastrophe für die Umwelt. Aber auch die Produktion von Plastik ist höchst problematisch, da es aus dem Billigrohstoff Erdöl hergestellt wird – dessen Förderung und Nutzung katastrophale Folgen für Umwelt, Klima, Menschen und Tiere nach sich zieht.
Plastik: Beiersdorf möchte Teil der Lösung werden
„Die Flasche und Verschlusskappe der neuen „Nivea Naturally Good Body Lotion” kommen mit 50 Prozent weniger Plastik aus als die Standard-Bodylotion-Flasche”, heißt es in der Pressemitteilung von Beiersdorf. Nach dem Entleeren sei die Flasche vollständig recycelbar und „kann bei vorhandenen Recycling-Infrastrukturen in den Materialkreislauf zurückgeführt werden.” Zudem könne durch das leichtere und dünnere Material auch der Transport nachhaltiger sein, da die „Verpackung zu einer optimierten Palettenbestückung führt, was CO2-Emissionen reduziert.”
Kampf gegen Plastik: Hamburger Konzern fährt neuen Klima-Kurs
Hauptziel von Beiersdorf ist die Kreislaufwirtschaft, in der 90 Prozent all ihrer PET-Flaschen in Europa bis Ende 2020 aus Altplastik hergestellt werden.
Um seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, verfolgt Beiersdorf einen vierteiligen Ansatz: „Reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten oder auch gänzlich ersetzen.” Auch der Verzicht von Kunststoff bzw. der Einsatz alternativer Materialien für Verpackungen würde für die Sortimente der Marken „Nivea” und „Eucerin”, sowie weitere geprüft werden. Neue Produkte, wie die „Nivea Shower Fresh Blends”, „kamen in PET-Flaschen auf den Markt, die mindestens 97% recyceltes Plastik enthalten, wodurch 150 Tonnen fossiles Neuplastik pro Jahr vermieden werden.”
Was bedeutet das für unsere Umwelt und das Klima?
Durch den Einsatz von bereits verwendetem Altplastik bei der Produktion von neuen Verpackungen werden natürliche Ressourcen geschont und „der Einsatz von erdölbasiertem Neuplastik vermieden und CO₂-Emissionen reduziert.”
Das könnte Sie auch interessieren: Bürgerinitiativen empört: Bahn zerstört Biotop für gefährdete Tiere in Hamburg
Bis Ende 2020 möchte Beiersdorf 90 Prozent seiner PET-Flaschen in Europa auf Recyclingmaterial umgestellt haben. „Allein durch diese Maßnahme werden mehr als 1200 Tonnen fossiles Neuplastik pro Jahr eingespart”, heißt es in der Pressemitteilung. Deutschland sei das erste Land, das den Großteil des Nivea-Dusch- und Shampoo-Sortiments auf recyceltes Material umgestellt habe, was rund 3400 Tonnen fossilen Primärkunststoff einspare. Weitere europäische Länder werden laut Beiersdorf folgen. (mp)