Betrug im großen Stil: Kriminelle wollten Hamburgs Corona-Soforthilfe abzocken
Das ist wirklich niederträchtig! Mit ihrer Soforthilfe will unsere Stadt Corona-gebeutelten Unternehmen und Selbstständigen unter die Arme greifen, doch Kriminelle wollten das jetzt schamlos ausnutzen – und viele Hamburger um ihre Unterstützung bringen.
Betrugsversuche bei der Hamburger Corona-Soforthilfe! Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) hat am Mittwochvormittag festgestellt, dass es zu kriminellen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Beantragung der Hamburger Corona-Soforthilfe gekommen ist.
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„In Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Hamburg hat die IFB Hamburg unverzüglich die erforderlichen Schritte eingeleitet und die Antragstellung und Auszahlung der Hilfsgelder vorerst gestoppt“, teilte der Senat am Mittwochabend mit.
Corona-Hilfe: Kriminelle wollten Phishing-Methode nutzen
Den Angaben zufolge hatten die Kriminellen Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen gezielt auf eine gefälschte Internetseite geleitet, um in deren Namen – aber mit eigenen Bankverbindungen – öffentliche Gelder zu kassieren. Dieser sogenannte Phishing-Betrug fiel jedoch auf!
Video: So viel Soforthilfe wurde bereits ausgezahlt
„Aufgrund der Vorfälle in Nordrhein-Westfalen waren die Mitarbeiter der Förderbank IFB bereits sensibilisiert und hatten notwendige Vorkehrungen getroffen“, so der Senat. In NRW wurden zuletzt bei bis zu 4000 Antragsstellern Daten abgegriffen, einen Millionenschaden scheint möglich – in Hamburg zum Glück nicht.
Betrugsversuch: Kriminelle Seite kommt aus Tschechien
Nachdem die gefälschte Webseite entdeckt wurde, wurde über das Landeskriminalamt unverzüglich Strafanzeige wegen Betruges gestellt. Die Ermittlungen laufen. Die identifizierte Fake-Seite hinter den Anträgen auf einem Server in Tschechien konnte das Landeskriminalamt bereits zwei Stunden nach Entdeckung vom Netz nehmen lassen. „Derzeit wird die Zahl der möglicherweise betroffenen Antragsteller ermittelt. Genaue Zahlen werden voraussichtlich die Ermittlungen des LKA Hamburg ergeben“, so der Senat.
Video: Finanzsenator Dressel: So kommen Sie an die Soforthilfe
Nach aktuellem Informationsstand sei noch kein finanzieller Schaden entstanden. Denn: Die gefälschte Webseite war nach bisherigen Erkenntnissen seit dem Abend des 11. April 2020 online. Aufgrund der Bearbeitungszeit von zwei bis drei Tagen bis zur Bewilligung, wären Anträge vom Wochenende frühestens am Donnerstag zur Auszahlung gekommen. Alle Anträge seit dem 11. April werden nun noch einmal geprüft und die Antragsteller vor der Auszahlung erneut um eine Legitimation gebeten.
Corona-Soforthilfe: Anträge aktuell nicht möglich
„Unsere Förderbank IFB hat nach dem ersten Hinweis heute unverzüglich in Abstimmung mit dem LKA alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Damit konnte Schlimmeres verhindert werden“, so Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die Betrüger hätten auf schändliche Weise und im großen Stil versucht, die Not der Menschen auszunutzen. „Die IFB Hamburg arbeitet mit Hochdruck daran, die rechtmäßigen Antragsteller von möglichen Betrügern zu unterscheiden und so zügig die dringend notwendigen Hilfen wieder zur Auszahlung zu bringen“, so Dressel.
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Die IFB Hamburg hat die Online-Antragstellung für die Corona-Soforthilfe vorerst deaktiviert und arbeitet an einer Ausweitung des Prüfverfahrens, um die Prozesssicherheit weiter zu verbessern. „Unser Ziel ist es, möglichst in der zweiten Tageshälfte des 16. April wieder eine Beantragung zu ermöglichen“, so Finanzsenator Andreas Dressel. Die IFB Hamburg hat bislang 320 Millionen Euro an Corona-Soforthilfe ausgezahlt.