Schreckensfund: Zwei Taubenküken ohne Kopf entdeckt – wer tut so etwas?
Altona –
Schreckensfund auf dem Heimweg. Am vergangenen Montag hat die Tierschützerin Regina Theisen vor dem Altona Bahnhof zwei Taubenküken mit abgerissenen Köpfen gefunden. Die federlosen Nestlinge lagen direkt nebeneinander mitten auf dem Bürgersteig. Einen Tierangriff schließt der Hamburger Tierschutzverein aus.
„Ich habe das heute zur Anzeige gebracht“, sagt Theisen, eine Woche nach dem Fund, im Gespräch mit der MOPO. Die Auffinde-Situation sei merkwürdig gewesen, sagt sie. Mitten auf dem Bürgersteig, ohne einen Baum oder Unterstand in der Nähe, wo sie möglicherweise aus einem Nest gefallen sein könnten.
„Ich habe sie mitgenommen und in einem Gebüsch mit Laub bedeckt. Ich wollte nicht, dass sie wie Abfall entsorgt werden“, sagt Theisen, die seit mehreren Jahren im Hamburger Tierschutzverein ist und sich aktiv für die Stadttauben einsetzt.
Hamburg Altona: Zwei Taubenküken ohne Kopf entdeckt
Der Hamburger Tierschutzverein teilt die Bedenken von Regina Theisen, dass es sich hier nicht um einen Tierangriff, sondern um eine von Menschen durchgeführte Tat handelt. Es ist zwar bekannt, dass Füchse oder auch Marder die Köpfe ihrer Beute abtrennen und Kadaver auch mal vergessen, sagt Sven Fraaß, Sprecher des Hamburger Tierschutzvereines. Diese toten Küken lagen aber nah beieinander, inmitten von Futter: „Sie wirken wie zur Abschreckung platziert: ‚Ihr füttert, ich töte‘ und haben eine Sitzposition, in die sie nicht so leicht fallen könnten.“
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Auch die Abtrennung selbst sehe mehr nach einem Abrupfen als Abbeißen aus, so der Tierschutzexperte. Knochen und Haut wurden nicht an derselben Stelle durchtrennt, weitere Bissspuren vom Tragen der Beute waren ebenfalls nicht zu sehen. „Auch ein Greifvogel, der prinzipiell infrage kommen könnte, würde Klauenspuren am Körper hinterlassen“, sagt Fraaß.
Hamburg: Vermehrt Angriffe auf Tauben
Der erste Anschlag auf die einstigen Haustiere war diese Tat nicht. Erst vor kurzem wurden einige Tauben in der Hamburger Innenstadt vergiftet. Wieder andere wurden mit einem Stein brutal erschlagen. Abhilfe könnten sogenannte betreute Taubenschläge schaffen. Die Tiere werden hierbei aus der Innenstadt an zentrale Orte geholt, wo die Eier ausgetauscht und eine Versorgung mit Nahrung gewährleistet ist. Andere Städte, wie beispielsweise Augsburg, hätten so bereits gute Erfahrungen im Dezimieren des Bestandes.