Wetter-Extreme in Hamburg : Erst Sommer-Hoch – dann Winter-Einbruch
Für Sonnenanbeter waren Hamburgs erste Maitage eine herbe Enttäuschung. Im April gab es Sonne satt – doch pünktlich zum Monatsstart zogen Wolken mit Regen im Gepäck über die Hansestadt. Wie geht es nun weiter? Die Prognose des Deutsche Wetterdiensts (DWD) verspricht noch mal eine Überraschung.
Viele Wolken, böiger Wind, gelegentlich Schauer und kurze Gewitter: Die Aufforderung, zu Hause zu bleiben, fiel den Hamburgern vor allem am vergangenen Freitag und Samstag nicht schwer. Pflanzen und Felder bekamen dagegen endlich die dringend benötigte Dusche. Erst Ende April hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) davor gewarnt, dass die Böden austrocknen würden. Vor allem Niedersachsen war wegen erhöhter Waldbrandgefahr in Alarmbereitschaft.
Wetter in Hamburg: Corona-Hoch oder Eisheilige?
In Norddeutschland zeigt sich laut DWD ein Anstieg auf 30 bis 60 Prozent nutzbarer Feldkapazität. Die gibt das pflanzenverfügbare Bodenwasser in Prozent an – bei 0 Prozent können die Pflanzen dem Boden kein weiteres Wasser mehr entziehen (Welkepunkt).
„Dank der Niederschläge der vergangenen Tage ist die akute Trockenstresssituation bei den meisten Pflanzen zumindest abgeschwächt“, erläutert Frank Kahl, Pressesprecher des DWD, auf Anfrage der MOPO. Allerdings sei allenfalls von einer vorübergehenden Entspannung der Situation auszugehen.
Wetter in Hamburg: „Hoch Paul“ kommt nach Deutschland
Zwar überquert derzeit noch ein kleinräumiges Tief Deutschland und bringt einige Niederschläge mit sich. Aber Besserung ist bereits in Sicht: „Hoch ‚Paul‘, das aktuell mit seinem Schwerpunkt noch knapp nördlich von Schottland in den Wetterkarten zu finden ist, verlagert sich in den kommenden Tagen ganz gemächlich in die Nordsee und nach Deutschland“, sagt Meteorologe Sebastian Schappert vom DWD.
Die Temperaturen werden in Hamburg in den nächsten Tagen damit deutlich ansteigen. Am Freitag und Samstag sei gar mit Höchstwerten bis zu 19 Grad zu rechen, so Frank Kahl. Voraussichtlich zum Sonntag stelle sich die Wetterlage dann aber wieder um, die Tageshöchstwerte würden deutlich kühler ausfallen.
„Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit kann es bis weit in den Mai hinein zu Kaltlufteinbrüchen kommen, die dann in den Nächten für frostige Temperaturen sorgen“, erklärt Schappert. Pünktlich zu den Eisheiligen.
Wetter in Norddeutschland: Wintereinbruch möglich
Frank Böttcher, freiberuflicher Wettermoderator und Klimaexperte aus Hamburg, gibt eine ähnliche Prognose. „Ab Sonntag, 10. Mai, erreicht Kaltluft polaren Ursprungs Deutschland von der Nordsee her“, sagt er. In Norddeutschland könne es neben Sonne deshalb auch zu Schnee, Schneeregen, Regen und Graupelschauern kommen.
Allerdings nur bis etwa 15. Mai. Dann soll es auch in Hamburg wieder milder und frühlingshafter werden. (aba)