Tourismus im Norden: Miese Bilanz: So schlecht sah es zuletzt 1990 aus
Keine besucherstarken Osterferien, keine Tagestouristen, keine volle Belegung der Hotelbetten: Die Corona-bedingten Reisebeschränkungen haben sich massiv auf die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern ausgewirkt.
So schlecht sah es das letzte Mal im Jahr 1990 aus. Das Statistische Amt Mecklenburg Vorpommerns hat jetzt die Zahlen des ersten Halbjahres 2020 bekannt gegeben: Von Januar bis Juni wurden knapp zwei Millionen Gästeankünfte und rund acht Millionen Übernachtungen in den größeren Tourismusbetrieben im Bundesland verzeichnet.
Mecklenburg-Vorpommern: Im Vergleich zum Vorjahr bricht Tourismusbranche fast um die Hälfte ein
Im Vergleich zum Vorjahr waren das 1,6 Millionen Gästeankünfte und 5,6 Millionen Übernachtungen weniger. Beides brach somit mit 46 bzw. 42 Prozent fast um die Hälfte ein.
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Am stärksten betroffen waren Jugendherbergen, bei denen die Zahl der Übernachtungsgäste um 81,8 Prozent zurückging, bei Erholungs- und Ferienheimen waren es 59 Prozent weniger Übernachtungsgäste als im letzten Jahr. Dabei waren alle Reisegebiete des Landes gleichermaßen betroffen.
Finanzelle Zuschüsse von Bund und Land für Tourismusbranche essentiell
Laut Wirtschaftsminister Harry Glawe habe Corona den Tourismus so hart getroffen wie kaum eine andere Branche. Auch der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, sagte, dass die Gastgewerbe im Land um ihr Überleben kämpften. Nur die Finanzhilfen des Bundes und des Landes hätten eine Pleitewelle bislang verhindert. Insgesamt wurden bisher rund 5.400 Anträge auf Soforthilfe bewilligt und 45 Millionen Euro ausgezahlt. Außerdem hat das Land Kredite in Höhe von rund 36 Millionen Euro an mehr als 720 Betriebe im Gastgewerbe gewährt.
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Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Ab dem 3. September sollen Tagesausflüge ins Bundesland wieder erlaubt sein. Vielleicht wird die Branche dann etwas aufatmen können. (nd)