Corona-Krise: Schleswig-Holstein droht Touristen: Wir kontrollieren jetzt noch stärker
Gäste mit „Haut ab!“-Rufen vertrieben, Hunderte Autofahrer von der Polizei nach Hause geschickt: Der knallharte Tourismus-Stopp im Norden sorgte vergangene Woche für jede Menge Spannung an der Nord- und Ostsee. Am Wochenende werden die Beamten in Schleswig-Holstein das Einreiseverbot nochmal verstärkt überwachen, hieß es.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) erinnerte auch daran, dass Besitzer von Ferienwohnungen und -häusern nicht nach Schleswig-Holstein kommen dürften. Die Polizei werde die Präsenz landesweit erhöhen und Menschen, die ohne Grund zu Zweitwohnsitzen fahren, wieder zurückschicken.
Schleswig-Holstein will Risiko-Gruppen schützen
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) betonte, dass mit der wachsenden Ausbreitung des Coronavirus der Schutz besonders gefährdeter Gruppen zunehmend in den Fokus rücke. Jeder sollte dazu beitragen, alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu schützen, sagte Garg.
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Dazu gehöre auch der Verzicht auf Besuche, besonders in Pflegeeinrichtungen, aber auch in der eigenen Verwandtschaft. Einkäufe könnten vor die Tür gestellt werden, wie das derzeit auch schon in Nachbarschaftshilfe vorbildlich passiere.
917 Corona-Fälle in Schlesweig-Holstein
Die Zahl der bestätigten Infektionen ist im nördlichsten Bundesland auf 917 Fälle gestiegen. Das waren 96 Betroffene mehr als einen Tag zuvor. Mittlerweile sind nach Angaben der Landesregierung 103 Menschen in klinischer Behandlung. Das sind sieben mehr als noch einen Tag zuvor. Berücksichtigt sind bis einschließlich Sonnabend gemeldete Fälle. Insgesamt hat es in Schleswig-Holstein bislang fünf Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Darunter fällt auch der Tod eines Touristen in Ägypten. (mp/dpa)