Die Reserven werden knapp: Zirkus strandet im Norden: Familienbetrieb vor dem Ruin
Sankt Michaelisdonn –
Statt leuchtender Kinderaugen gibt es in diesem Zirkus nun hungernde Tiere: Aufgrund der Corona-Krise sind Auftritte verboten. „Granada“ strandete jetzt mit vielen Problemen in Norddeutschland.
Gerade hatten einige Artisten ihr Zelt auf dem Marktplatz von Sankt Michaelisdonn (Kreis Dithmarschen) aufgebaut, als neue Maßnahmen ihnen einen Strich durch die Rechnung machten: Sofortiger Tour-Stopp wegen Corona! Dabei sollten in der nächsten Zeit eigentlich wieder Kinderaugen leuchten und Zuschauer mit den Aufführungen des Zirkus` „Granada“ begeistert werden.
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Die Familie Lauenburger plante Vorstellungen mit Artisten und Kamelen, Pferden, Rindern, Hunden und anderen Nutztieren. Doch noch vor der ersten Show in Sankt Michaelisdonn wurden die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus` bekannt gegeben – und die Familie musste wieder einpacken.
Familienbetrieb mit zwei Schwangeren steht vor dem Ruin
Für die Familie Lauenburger ist das ein Schicksalsschlag – mit ungefähr 40 Tieren steht der kleine Familienbetrieb jetzt kurz vor dem finanziellen Ruin. Was die ganze Situation noch verschlimmert: zwei der „Familienmitglieder“ erwarten Nachwuchs. Marleen Lauenburger, die Frau von Zirkuschef Manuel Lauenburger und auch die Kamelkuh Laika sind schwanger beziehungsweise trächtig.
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Bei der Kamelgeburt könnte es sich sogar um ein geschichtsträchtiges Ereignis handeln. Der Bürgermeister der norddeutschen Provinz, Volker Nielsen, gab an, dass dies die erste Kamelgeburt im gesamten Landkreis wäre. Aber wie der Betrieb sich bis dahin über Wasser halten kann, ist fraglich – höchstens vier Wochen reichen Futter- und Geldreserven nur noch aus.
Corona-Schicksal: Gemeinde will helfen
Doch die Gemeinde will der Familie unter die Arme greifen und stellte ihr auch schon unentgeltlich eine Weidenfläche als Übernachtungsplatz zur Verfügung. Der Zirkuschef rechnet mit mindestens zweieinhalb Monaten Zwangspause – deshalb reicht der kostenlose Standplatz alleine nicht aus. Der Zirkus ist jetzt angewiesen auf Futter- und Geldspenden um die Krise zu überleben.
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Einige Bürger zeigen Herz und helfen, wo sie können. Kerstin Reeberg wohnt in der Nachbarschaft und brachte den Lauenburgers schon Futter und Geld und auch der Bürgermeister selbst richtete bereits ein Spendenkonto ein, um die Familie zu unterstützen.
Die Lauenburgers hoffen jetzt, dass sie aufgrund der Misere nicht in die Pleite rutschen und damit künftig auch keine Kinderaugen mehr zum Leuchten bringen können. (se)