Missbrauchsfall in NRW: Verdächtiger aus Norderstedt legt Geständnis ab
Norderstedt –
Im Zuge der bundesweiten Ermittlungen im Missbrauchskomplex Münster ist gegen einen weiteren Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen worden. Nach Angaben der Polizei gestand der 52-Jährige aus Norderstedt nun den sexuellen Missbrauch an Kindern in Münster.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Münster mitteilten, legte der Tatverdächtige in seiner Vernehmung ein Geständnis ab. Gegen den Mann aus Norderstedt und einen weiteren Tatverdächtigen ist Haftbefehl erlassen worden.
Münster: Fall nimmt immer schrecklichere Ausmaße an
Damit sitzen nun mittlerweile elf mutmaßliche Täter der Missbrauchsserie in U-Haft. Die Ermittlungen richten sich aktuell gegen mehr als 20 Verdächtige! Der Fall nimmt immer schrecklichere Ausmaße an, die die Ermittler an ihre psychischen Grenzen bringen.
Ins Visier der Fahnder geriet der 52-Jährige Mann aus Schleswig-Holstein, weil er sich mit dem Haupttäter und einem Missbrauchsopfer im Juni 2019 zusammen auf einem Campingplatz aufgehalten haben soll. Er steht im Verdacht, Mitwisser und Mittäter zu sein.
Verdacht auf schweren Kindesmissbrauchs wohl bestätigt
180 Beamte rückten am Dienstagmorgen zu Durchsuchungen mehrerer Haushalte in vier verschiedenen Bundesländern aus. Sie nahmen den Tatverdächtigen vorläufig fest. Am Mittwoch wurde er dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft wegen des schweren Verdachts auf sexuellen Kindesmissbrauchs an.
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Die Ermittler gehen davon aus, dass er ein zehnjähriges Opfer in Münster mindestens einmal schwer sexuell missbraucht haben soll. „In seiner Vernehmung zeigte sich der 52-Jährige am Mittwoch geständig“, sagte Ermittlungsleiter Joachim Poll.
Vielleicht noch weitere Verfahren in Schleswig-Holstein
Laut Angaben des Landeskriminalamtes gibt es bereits einige Verfahren in Schleswig-Holstein, die durch die Ermittlungen in NRW zustande gekommen sind. Ein Sprecherin sagte dazu, dass aufgrund der laufenden Ermittlungen noch keine Details genannt werden können.
„Wir gehen davon aus, dass es sich bei den jetzt laufenden Verfahren nur um die Spitze des Eisbergs handelt“. Es sei außerdem davon auszugehen dass auch in Schleswig-Holstein noch weitere Verfahren geben wird. Grund dafür ist die (inter)-nationale Vernetzung der pädo-kriminellen Szene. (aps/dpa)