Sport in Corona-Zeiten: So sieht das Training in den Hamburger Muckibuden aus
Bergedorf –
Jetzt kann der Sommerbody kommen! Die Fitnessstudios dürfen auch in der Hansestadt wieder öffnen. Eine erlösende Nachricht, denn die Hamburger sind im Bundesvergleich Spitzenreiter – jeder fünfte ist Mitglied in einem Fitnessstudio. Doch wie soll das Training in Corona-Zeiten aussehen? Die MOPO hat bei der TSG in Bergedorf nachgefragt.
Es kann wieder losgehen – doch gerade die Fitnessstudios müssen sich an die Abstands- und Hygieneregeln halten. Die Infektionsgefahr ist in geschlossenen Räumen deutlich höher als an der freien Luft, auch eine erhöhte Atemfrequenz beim Training erhöht das Risiko. Daher wird der Mindestabstand zwischen den Geräten auf 2,5 Meter erhöht, zudem müssen die Räumlichkeiten gut belüftet werden.
Umkleide- und Duschräume sind jeweils nur von einer Person zu nutzen. Die Duschen und Umkleideräume müssen mehrmals täglich gereinigt und desinfiziert werden, gleiches gilt für Türen, Türgriffe und andere Gegenstände, die häufig von mehreren Besuchern angefasst werden. Auch die Geräte sind nach jeder Nutzung zu säubern. Die Kontaktdaten der Fitness-Gäste müssen dokumentiert werden.
Hamburg: So läuft es bei der TSG in Bergedorf
Doch die Umsetzung in den Studios kann etwas dauern: „Es ist eine neue Situation, wir haben auch erst gestern von den Lockerungen erfahren“, sagt der Vorsitzende der TSG Bergedorf, Boris Schmidt. Auf die Schnelle alles wieder hochzufahren bereitet allerdings auch Probleme, so Schmidt. „Es fängt an mit der Reinigung, Trainern, Aufsicht und so weiter“, sagt der 57-Jährige. Trotzdem will Schmidt seinen Mitgliedern das Training ab Donnerstag wieder ermöglichen.
Die Freude überwiegt, auch wenn die spontanen Lockerungen zu viel Arbeit und Stress führen. Bereits vor zwei Wochen hatten sie bei der TSG mit einer innovativen Idee die ersten Lockerungen im Bereich des Sportes kreativ umgesetzt. Sport unter freiem Himmel war wieder erlaubt, also wurden alle Geräte auf den großzügigen Parkplatz gestellt. Diese Sportmöglichkeit soll auch weiterhin bestehen bleiben. „Die Geräte sind gut verteilt“, sagt Schmidt.
Hamburg: Das Training im Fitnessstudio hat vielen gefehlt
Auch TSG-Mitglied Sylvia Pankow aus Bergedorf freut sich über die Öffnung. Die 59-Jährige hat den Sport sehr vermisst. „Zu Hause wurde das Gästezimmer umfunktioniert, da habe ich dann Yoga gemacht. Aber die Gemeinschaft fehlt.“ Die Einschränkungen durch die Time-Slots nimmt sie in Kauf: „Duschen werde ich dann eben zu Hause“, sagt die kaufmännische Angestellte.
Hamburg: Der persönliche Kontakt in den Studios ist wichtig
Auch Carolin Lasarcyk aus Escheburg in Schleswig-Holstein ist froh, wieder an die Geräte zu können. „Ich habe es vermisst“, sagt die 19-Jährige. „Ich habe mich zu Hause auch selber fit gehalten und viel ausprobiert. Das Joggen habe ich für mich entdeckt“, sagt sie. Zu Beginn werde sie nicht so regelmäßig ins Studio kommen, es sei schon sehr aufwendig mit dem ständigen desinfizieren. „Aber ich bin gerne im Studio, alleine, um einfach mal wieder zu quatschen.“
Hamburg: Zu Hause fehlt es häufig an Konsequenz beim Sport
„Die Auslastung zu Hause ist einfach nicht so hoch“, sagt Leines Wegemann aus Altona. Der 24-jährige Kaufmann hat den Sport vermisst. „Es ist ein großer Ausgleich“, sagt er. Zu Hause Sport machen sei möglich, aber einfach nicht das selbe wie im Studio.“ Auch an Konsequenz hapert es zu Hause hin und wieder. „Die sozialen Kontakte habe ich vermisst“, sagt er. Bedenken habe er nicht, es gäbe ja hohe Standards in der Hygiene.