Fund in der Ostsee: Das passiert jetzt mit der legendären Nazi-Maschine
Schleswig –
Das Team um Florian Huber suchte nach Fischernetzen und machte dabei einen Sensationsfund. Nun übergab der Forschungstaucher die legendäre Chiffriermaschine Enigma aus dem Zweiten Weltkrieg an das Land Schleswig-Holstein.
Die von Tauchern in der Ostsee entdeckte Chiffriermaschine Enigma aus dem Zweiten Weltkrieg soll in Schleswig aufwendig restauriert werden. „Wir gehen davon aus, dass dies etwa ein Jahr dauern wird“, sagte der Leiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Ulf Ickerodt, am Freitag.
Fund in der Ostsee: Nazi-Chiffriermaschine Enigma
Die seltene Maschine war im November vor der Küste des nördlichsten Bundeslandes in der Geltinger Bucht gefunden worden. Entdeckt hatte die Enigma auf dem Meeresgrund ein Team um den Forschungstaucher Florian Huber aus Kiel. Sie hatte sich in einem Geisternetz, wie Fachleute verlorengegangene oder weggeworfene Fischernetze nennen, verfangen.
Huber und ein Kollege waren eigentlich im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF in der Geltinger Bucht auf der Suche nach solchen Fischernetzen. Sie stellen eine tödliche Falle für Fische, Meeressäuger und Seevögel dar.
Ostseefund: Schreibmaschine auf dem Meeresgrund?
„Ein Kollege tauchte auf und sagte: Da liegt ein Netz, es hängt aber eine alte Schreibmaschine drin“, sagte Unterwasser-Archäologe Florian Huber, der die vermeintliche Schreibmaschine als Enigma identifizierte, nach Bekanntwerden des Funds. Am Freitag übergab Huber die Enigma samt entsprechender Fundmeldung an das Landesamt.
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Für Ickerodt und sein Team ist der 45-Jährige ein alter Bekannter. „Er ist ein Glücksfall als Kollege, er hat ja eine Ausbildung als Forschungstaucher“, sagte Ickerodt. Huber betauche in Nord- und Ostsee regelmäßig Wracks.
Enigma aus der Ostsee soll ausgestellt werden
Die seltene Enigma soll in Schleswig zunächst entsalzt werden. Anschließend wird sie im Museum für Archäologie restauriert. „Wir werden sie erstmal konservatorisch behandeln“, sagte Ickerodt. Ihm schwebt vor, die Maschine später in den Landesmuseen auszustellen, möglicherweise bereits am Tag der Archäologie öffentlich zu zeigen. (dpa/mp)