• Eine Pop-Up Radspur im Stadtteil Rothenbaum.
  • Foto: dpa

Umweltbundesamt fordert: Hamburg soll mehr Platz für Radfahrer schaffen

Leere Straßen und Vogelgezwitscher, wo sonst der Autoverkehr brüllt: Still war es in den Städten zu Hochzeiten der Corona-Krise. Viele stiegen aufs Rad um – ein Trend, den die Hamburger angesichts der drohenden Klimakatastrophe beibehalten sollen, meint etwa das Umweltbundesamt.

Die Städte in Deutschland sollten Radfahrern und Fußgängern aus Sicht des Umweltbundesamts mehr Platz auf der Straße verschaffen, um im Kampf gegen Klimakrise und Luftverschmutzung voranzukommen. Dabei könne die Corona-Krise als „Gelegenheitsfenster“ genutzt werden, erklärte die Behörde. Auch sollten Parkgebühren und Anwohnerparkausweise teurer werden, um den Umstieg vom Auto auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu fördern. Politiker von Union und FDP sowie der ADAC äußerten Skepsis.

Hamburg: Umweltbundesamt lobt Pop-Up-Radwege

Im Frühjahr und Sommer haben einige Städte, darunter Berlin und Hamburg, sogenannte Pop-up-Radwege und befristete Spielstraßen eingerichtet, um die Corona-Abstandsregeln und Verkehrssicherheit zu garantieren. Dies begrüßt das Umweltbundesamt ausdrücklich. „Pop-up-Fußgängerzonen wären ebenfalls wünschenswert“, hieß es. Denn Laufen oder Radfahren sei gesund, im Vergleich zu Autos leise und erzeuge weder klimaschädliche Treibhausgase noch Luftschadstoffe.

Kritik an günstigen Bewohnerprakplätzen

Als „wesentliches Hemmnis“ für eine Verkehrswende in den Städten nennt das Umweltbundesamt eine zu geringe Bepreisung von Bewohnerparkplätzen und Parkraum. „Während man in Kopenhagen über 200 Euro und in Amsterdam über 500 Euro pro Jahr für das Bewohnerparken zahlt, liegen die Gebühren in Deutschland derzeit weit darunter“, hieß es. In der Millionenmetropole Berlin etwa zahle man pro Jahr nur rund zehn Euro, vielerorts sei Parken sogar noch kostenfrei.

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Laut Umweltbundesamt ist der Bestand an Kraftfahrzeugen hierzulande zwischen 2009 und 2019 um 16 Prozent gestiegen. In Groß- und Mittelstädten, also in Städten mit mindestens 15 000 Einwohnern, leben knapp 80 Prozent der Menschen in Deutschland. (dpa/abu)

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