Proteste in Belarus: Lukaschenko bekommt auf der Straße Gegenwind von Frauen
Minsk –
Die Proteste gegen Staatspräsident Alexander Lukaschenko in Belarus gehen weiter! Am Samstag vor allem auf der Straße: Tausende Frauen, die ihrem Unmut Gehör verschaffen wollten. Solche Szenen gab es in den vergangenen Jahren noch nie in der ehemaligen Sowjet-Republik.
Seit 26 Jahren „herrscht“ Lukaschenko über das Land. Fast hatte man es für unmöglich gehalten, dass das jemals enden könnte. Doch nach den umstrittenen Wahlen im August hört der Protest nicht mehr auf. Geht die Herrschaft des „letzten Diktators Europas“, wie ihn internationale Medien nennen, zu Ende?
Tausende Frauen zogen mit Fahnen und Blumen durch die Straßen von Minsk
Die protestierenden Frauen zogen mit weiß-rot-weißen Fahnen ihres Landes und mit Blumen durch die Hauptstadt Minsk. Parolen wie „Basta!“ („Es reicht!“) prägten die Bilder. Teilweise soll es zu brutalen Festnahmen durch die Polizei gekommen sein.
In den vergangenen Tagen hatten sich schon immer mehr Studenten den Protesten angeschlossen. Das Bildungsministerium hatte darauf angekündigt, die Kontrollen an den Unis zu verstärken.
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Die EU erkennt die Wahl nicht an. Bundesaußenminister Heiko Maas äußerte sich gegenüber der „Bild“: „Wir erkennen als Europäische Union die Wahl nicht an und haben Sanktionen beschlossen. Diese setzen wir jetzt um. Wenn Lukaschenko nicht reagiert, wird es weitere Sanktionen geben.“ (km)