• „Akt der Verzweiflung": Verhüllte Bar Otzentreff
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Verhüllungsaktion: Hamburg droht ein dramatisches Kneipensterben

Weiße Planen als Alarmsignal: Das „Barkombinat Hamburg“ zeigt, wie Hamburgs Viertel ohne Bars und Kneipen aussehen würden. Rund 40 Gastronomen beteiligen sich an der Aktion „Der kommende Leerstand“ und verhüllen ihre Wirtschaften mit großen Planen. Es ist ein Akt der Verzweiflung.

„Wenn der Hamburger Senat die Dramatik der Situation nicht erkennt, droht zahlreichen der 1800 Schankwirtschaften in Hamburg das Aus“, heißt es vom „Barkombinat Hamburg“. 86 Bars und Kneipen haben sich zusammengeschlossen, weil sie sich als Schankwirtschaften in der Existenz bedrohlichen Corona-Notlage weder von der Dehoga noch von der Handelskammer vertreten fühlen.

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Das Roschinsky mit verhüllter Front.

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Barkombinat kritisiert Hamburger Senat

Die Gastronomen gehen mit der Politik hart ins Gericht: Hamburg schmücke sich zwar mit seiner bunten Kneipenszene, in der derzeitigen Notsituation verweigere der Senat aber das Gespräch mit dem Barkombinat. Die Verhüllung der Kneipenfronten ist ein „Akt der Verzweiflung“, sagt Stephan Fehrenbach, Inhaber der Laundrette Bar in Ottensen, der MOPO.

Hamburg droht massives Kneipensterben

Es drohe ein massives Kneipensterben: Wenn Gastronomen von Corona in die Knie gezwungen werden, würde auch die Konzession nach einiger Zeit erlöschen – und nach den heutigen, viel strengeren Auflagen würden etwa Kellerbars für immer verschwinden, weil sie nicht barrierefrei sind. 

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Die Bar Sorgenbrecher kämpft ums Überleben.

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Fehrenbach: „Viele Ladenlokale werden nach einem Leerstand aufgrund heutiger Bestimmungen etwa zu Fluchtwegen keine neue Schankwirtschaftskonzession mehr bekommen.“ Stattdessen sei zu befürchten, „dass in die Leerstände Ketten und beliebige Shops kommen“, ergänzt Dorothee Wolter, Geschäftsführererin der Bar Kurhaus auf St Pauli. 

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Auch die Toast Bar auf St. Pauli beteiligt sich an der Aktion.

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Die vom Senat gewährte Erweiterung der Außengastronomie könne den Umsatz-Einbruch nicht auffangen: „Auch die Absenkung der Mehrwertsteuer ist reine Augenwischerei“, sagt Stephan Fehrenbach. Die Forderung des Barkombinats: „Wir wollen endlich mit dem Senat ins Gespräch kommen.“ Auf zwei Hilferufe habe es bislang keine Reaktion aus dem Rathaus gegeben.
 

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