• Millionen von K-Pop-Fans wollen seinen Twitter-Account. Doch Lino Helms bleibt standhaft – und programmiert einfach einen Blockier-Bot. (Symbolbild)
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Wegen Twitter: Wie ein Hamburger es mit koreanischen Pop-Fans aufnimmt

Eigentlich wollte er den ganzen Trubel gar nicht, doch Lino Helms, Jung-Unternehmer aus Hamburg, ist plötzlich berühmt in der K-Pop-Szene, deren Fans auf koreanische Popmusik stehen. Und das bedeutet ziemlich viel Stress: Bis zu 100 Nachrichten pro Sekunde erreichen ihn teilweise. Der Grund: Der Twitter-Name des Mannes ist in der Szene sehr gefragt.

Mit seinem Twitter-Handle (so heißen die Nutzernamen bei dem Nachrichtendienst) @lino hat der 32-Jährige die Aufmerksamkeit von unzähligen K-Pop-Fans erregt. Weil dieser ähnlich wie der Name „Lee Know“ klingt, wollen Millionen Fans den Account-Namen für sich gewinnen. Denn: „Lee Know“, oft auch „Minho“ geschrieben, ist ein Mitglied der bekannten koreanischen K-Pop-Band „Stray Kids“.

Freunde beneiden Lino Helms um Bekanntheit in der K-Pop-Welt

Inzwischen würden Lino zu Hoch-Zeiten bis zu 100 Nachrichten pro Sekunde erreichen, erzählt er im Gespräch mit „Jetzt“. „Happy bin ich darüber nicht“, so der 32-Jährige. Er habe aber Freunde, die ihn um die Aufmerksamkeit in der K-Pop-Welt beneiden würden. Mehr als 3000 Follower hat der Twitter-Account bereits. „Wenn ich das so gewollt hätte, dann wäre ich zu einem Casting gegangen – und hätte gewusst, was auf mich zukommt.“

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Warum die Fans überhaupt so unbedingt seinen Twitter-Namen haben wollen, erklärt sich Lino Helms so: „Die Leute hoffen, so ihrem Vorbild nahe sein zu können, oder sich zumindest als eine Art „Superfan“ zu profilieren“. Er glaube, dass die K-Pop-Fanblase sogar für die Stars selbst zu heftig sei. „Ich bin jeden Tag froh, kein K-Pop-Star zu sein, sondern nur eine obskure Randfigur der Fankultur.“

Account-Blockierungen führen zu noch mehr Trubel

Vor etwa drei Jahren habe das Ganze begonnen, als die Band berühmt wurde. Erst war es nur eine Anfrage pro Woche, berichtet Helms der Jugendseite „Jetzt“. Doch es schaukelte sich immer weiter hoch: „Als dann zehn User am Tag kamen, die mir je 15 bis 20 Nachrichten geschrieben haben, ob sie mein Handle haben können, habe ich angefangen, Accounts zu blocken“.

Doch das machte die Lage eher schlimmer: Der Hamburger vermutet, dass die geblockten Nutzer dann ihre Freunde aufgestachelt hätten, ihn ebenfalls mit Nachrichten zu bombardieren. Seit dem erhalte er auch Hass-Nachrichten oder werde mit „K-Pop-Memes zugespamt“.

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Lino Helms ist im IT-Bereich tätig – deshalb programmierte er auch einen Bot für seinen Account, der die „K-Pop-Bubble“ blockt, indem auch automatisch die Follower der blockierten Konten mit ausgeschlossen werden. „Ich kann sonst meinen Account eigentlich nicht benutzen, weil die K-Pop-Fans alles in meinem News-Feed übertönen“, so der Mann.

Verfeindete K-Pop-Fans verbünden sich gegen @lino

Inzwischen blende er mit dem Bot schon zwölf Millionen Accounts aus – dabei hat die Band „Stray Kids“ nur 2,6 Millionen Follower auf der Plattform. Helms erklärt, dass es nicht mehr nur um die Band ginge: „Ich bin der gemeinsame Gegner von Teilen der K-Pop-Szene, die sonst untereinander verfeindet sind, aber sich gegen mich verbünden, weil ich sie einfach alle blocke“.

Trotz so viel Ärger und Trubel rückt der 32-Jährige seinen Account aber nicht raus. Die Erklärung dafür ist eigentlich ganz simpel: „Wenn ich meinen Account lösche und mein Handle wieder frei wird, kriegt das keiner, weil so kurze Namen auf Twitter nicht mehr erlaubt sind“, weiß Helms.

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150 000 Dollar geboten: Lino Helms` Twitter-Name ist nicht nur in der K-Pop-Szene gefragt

Doch auch schon vor der K-Pop-Welle habe der 32-Jährige Anfragen wegen seines Account-Namens bekommen. „Es gab einmal einen französischen Rapper mit dem Namen. Und natürlich einen italienischen Schauspieler, Lino Guanciale. Da haben sich öfter Fans bei mir gemeldet.“ Einmal habe ihm ein Start-Up-Unternehmen sogar 150 000 Dollar für seinen Mail-Namen geboten, der ebenfalls sehr kurz sei. Aber Lino Helms bleibt nach wie vor @lino: „Für mich ist das nicht nur eine Frage des Geldes“.

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