DFB zieht es durch!: Trotz Corona: Dieses Hamburger Amateur-Team muss spielen
In ganz Hamburg ruht der Amateurfußball coronabedingt seit Wochen – nur ein Team jagt einsam dem Ball hinterher. Die Spielerinnen des Walddörfer SV treten am Sonntag (12 Uhr) im DFB-Pokal bei Jahn Delmenhorst an – mit gemischten Gefühlen.
„Auf der einen Seite freuen wir uns mega, dass wir unsere Leidenschaft ausüben dürfen“, sagt Kapitänin Dalina Saalmüller: „Aber andererseits sitzen die Liebsten zu Hause und die Kontakte sind stark eingeschränkt. Da Fußball zu spielen, passt eigentlich nicht zusammen.“
Hamburg: Frauen des Walddörfer SV am Sonntag im DFB-Pokal in Delmenhorst
Alle Versuche des Vereins, das Spiel ins neue Jahr zu verlegen, blieben vergeblich. Der DFB will den Wettbewerb durchziehen, das Sportamt erteilte den Regionalliga-Kickerinnen eine Ausnahmegenehmigung.
„Sportfunktionäre in Hamburg hören nicht auf die Gesundheitsämter“, bemängelt der Walddörfer-Betreuer und praktizierende Arzt Heinrich Färber. Seit drei Wochen trainiert das Team wieder, vier Einheiten pro Woche auf dem HFV-Gelände in Jenfeld.
Walddörfer Siegchancen in Delmenhorst? „Ein 50:50-Spiel“
„Delmenhorst ist eine Kampfmannschaft, wir Waldis sind eher ein bisschen zurückhaltend“, schildert die 24-jährige Saalmüller: „Aber wir haben im Training intensiv daran gearbeitet, uns auf die Härte des Gegners einzustellen. Das wird ein 50:50-Spiel.“
Jede Spielerin hat auf DFB-Kosten fünf PCR-Tests auf Corona durchlaufen, zum Glück waren alle Ergebnisse negativ. Denn der WSV hat seine Erfahrungen mit dem Virus gesammelt: Ende Oktober infizierten sich zwei Spielerinnen, die 1. und die 2. Frauen mussten für zwei Wochen in Quarantäne – Probleme mit Studium oder Arbeit inklusive. „Psychisch und physisch sind das schon erschwerte Bedingungen“, sagt die Mittelfeldspielerin Saalmüller.
Bei einem Sieg: Den „Waldis“ winkt der große FC Bayern
Bei einem Erfolg in Delmenhorst wäre die Belohnung allerdings groß: Der Sieger empfängt in der dritten Pokalrunde Bayern München. „Da braucht man keine motivierenden Worte mehr finden“, erklärt Saalmüller.