Er kann HSV-Geschichte schreiben: So will Trainer Thioune das Spiel gegen Aue angehen
Er nahm die Glückwünsche zwar gewohnt freundlich an, doch wirklich interessiert haben sie ihn nicht. Daniel Thioune, der als erster HSV-Trainer seit Kuno Klötzer 1974 drei Siege zum Ligaauftakt feiern durfte, hält nicht viel von solchen Statistiken. Eines ist aber dennoch klar. Im Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue (18.30 Uhr, MOPO.de Liveticker) vor 1000 zugelassenen Zuschauern will der 46-Jährige den vierten Streich.
Der gelang selbst Klötzer nicht. Damals gab es am 4. Spieltag ein 1:1 gegen Hertha BSC. Seit der Einführung des bezahlten Fußballs und der Bundesliga im Jahr 1963 gelang es dem HSV noch nie, die ersten vier Punktspiele am Stück zu gewinnen. Zahlen, die Thioune nur marginal interessieren.
HSV-Trainer Thioune hält nichts von Statistiken
„Statistiken bediene ich sehr ungerne“, sagte der HSV-Coach und rechnete vor: „Es sind neun Punkte. Das wird nicht ausreichen, um zum einen die Liga zu halten und vielleicht noch größere Ziele und Träume zu realisieren“
Der Ansatz vom Trainer: „Wir müssen das realistisch einschätzen. Das liegt jetzt viele Jahre zurück und war auch noch eine andere Liga. Das hat einfach aktuell keine Relevanz, für Aue nicht und für die Zukunft.“ Die Realität heißt zweite Liga – und Nachholspiel gegen Aue. Eine knackige Aufgabe, die da in der englischen Woche auf die Hamburger wartet.
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Die „Veilchen“ sind nach drei Spielen ebenfalls noch ungeschlagen, könnten mit einem Sieg im Volksparkstadion am HSV vorbeiziehen. Auch deshalb ist Thioune gewarnt. „Das ist ein gewachsener und typischer Zweitligist, der sehr viele erfahrene Spieler im Kader hat, die diese Liga gut kennen.“ Mit Pascal Testroet und Florian Krüger verfügen die Sachsen über eine brandgefährliche Offensive. Die dezimierte HSV-Hintermannschaft wird auf der Hut sein. „Wir müssen stets aufpassen, dass keine Kontersituationen zugelassen werden“, weiß Thioune um die Stärke der Mannschaft von Trainer Dirk Schuster und warnt vor den Standards: „Damit sind sie in den letzten Wochen auf die Siegerstraße gekommen.“
Aue fertigte den HSV im Frühjahr 2020 ab
Dass Aue dem HSV das Leben schwer machen kann, bewiesen sie im Februar beim letzten Aufeinandertreffen. Damals fegten die „Veilchen“ die Hamburger mit 3:0 aus dem eigenen Stadion. Für Spannung ist gesorgt, im Duell Zweiter gegen Dritter. Der Sieger übernimmt die Tabellenführung, soviel steht fest.
Auch das dürfte Thioune herzlich wenig interessieren. Der HSV-Trainer denkt langfristiger. Dafür braucht es heute gegen Aue den nächsten Schritt – und vielleicht ganz nebenbei noch einen Eintrag in den Vereinsgeschichtsbüchern. Er wird das sicherlich zur Kenntnis nehmen.