Erstes Minus seit 2011!: So macht die Corona-Krise dem FC St. Pauli zu schaffen
Die Corona-Pandemie macht dem FC St. Pauli wirtschaftlich schwer zu schaffen. Der Kiezklub steht in der Krise zwar stabiler da als viele andere Vereine, was dem gesunden Haushalten in den vergangenen Jahren zu verdanken ist. Dennoch ist ein Millionen-Loch am Ende der laufenden Saison unausweichlich. Hauptgrund sind die fehlenden Zuschauereinnahmen.
Zum ersten Mal nach neun Jahren hat St. Pauli wieder einen Verlust ausweisen müssen – in der abgelaufenen Saison 500.000 Euro. Das teilte der Verein bei einem virtuellen Meeting für Mitglieder am Sonntag mit.
St. Pauli und Corona: Geisterspiele treffen den Klub „ganz brutal“
Grund dafür ist natürlich die Corona-Krise. Vor allem die Geisterspiele im ansonsten mit knapp 30.000 Zuschauern regelmäßig ausverkauften Millerntorstadion bedeuten eine Minder-Einnahme von 700.000 bis 750.000 Euro pro Heimspiel. Dies treffe den Verein „ganz brutal“, wie der für den Bereich Finanzen zuständige Vize-Präsident Carsten Höltemeyer betont.
Dass das Minus der letzten Saison nicht größer ist, hat vor allem mit den Transfererlösen zu tun, in erster Linie mit den 2,5 Millionen Euro, die Genk im Winter für Mats Möller Daehli zahlte.
St. Pauli droht aktuell ein Umsatzrückgang von 20 Prozent
In der aktuellen Saison werden die Verluste weitaus größer sein. St. Pauli erwartet nach eigenen Angaben einen Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent, spricht von einer „Corona-bedingten Nettobelastung von fünf bis sechs Millionen Euro“.
Der Kiezklub kalkuliert für diese Saison mit durchschnittlich 5000 Zuschauern pro Heimspiel. Sollten im neuen Jahr nicht deutlich mehr Fans wieder ins Stadion dürfen, müsste St. Pauli auch diese Rechnung revidieren. Verluste wird es auch in den Bereichen Vermarktung, DFL-Medienrechte, Merchandising sowie bei Catering und Events geben.
Verzichten die St. Pauli-Profis auf Gehalt, um Arbeitsplätze zu erhalten?
Kündigungen seien aktuell nicht geplant. Das Handeln sei darauf ausgerichtet, Arbeitsplätze zu erhalten, betonte Präsident Oke Göttlich. Weitere Gehaltsverzichte bei den Profis könnten nötig werden.
Hilfreich und erfreulich: Mehr als 60 Prozent der Dauerkarteninhaber haben auf Rückzahlungsansprüche aufgrund der Geisterspiele verzichtet.
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So gut der FC St. Pauli bislang durch die Krise gekommen ist, weil er von einem Polster zehren konnte: Die kommenden Monate werden weitaus schwieriger.