„Kommunikation auf Kreisliganiveau”: Neue Schlammschlacht auf Schalke
Auf Schalke brennt es lichterloh. Am Sonnabend geriet der Verein ins Kreuzfeuer der Kritik, weil bekannt geworden war, dass die „Königsblauen” mehreren altgedienten Mitarbeitern gekündigt haben. Dem schloss sich am Sonntag der Berater des S04-Torwarts Alexander Nübel an, der die Gelsenkirchener im Internet vor dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen kritisierte. Direkt vor dem Anpfiff wehrte sich dann Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider gegen die Schelte.
„Das macht wenig Hoffnung, dass sich durch die Corona-Krise mittelfristig am Profifußball etwas ändert. Und es macht zudem deutlich, dass einige Vereine in Sachen Kommunikation auf Kreisliganiveau agieren. Wenn überhaupt“, schrieb der Nübel-Berater Stefan Backs am Sonntag auf der Internetseite seiner Agentur.
Schalke 04 kündigt 24 Busfahrern der Knappenschmiede
Der finanziell und sportlich schwer angeschlagene FC Schalke hatte am Samstag bestätigt, 20 teilweise schon seit Jahren beschäftigten Fahrern von Nachwuchsspielern „aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen“ gekündigt zu haben. Darüber hatte zunächst die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Schalke-Sportvorstand Schneider: „Gefährliches Halbwissen”
Vor dem Spiel äußerte sich Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider zu dem Bericht. Es handele sich um „Unwahres” und „gefährliches Halbwissen”, stellte er seine Meinung zu dem Thema bei Sky klar. „Wir werden für jeden der 24 Leute, deren Existenz an diesem Job hängt, eine gute Lösung finden”, wies er die Kritik an der sozialen Verträglichkeit der Kündigungen zurück.
Angesichts der Corona-Krise, in der Spieler einzeln transportiert werden müssten, sei „diese unternehmerische Entscheidung ganz klar richtig. Es ist mehr als vertretbar, das an einen externen Dienstleister abzutreten”.
Nübel-Berater: Gehaltsverzicht „schwer vermittelbar”
Der Berater des Schalker Torhüters Nübel bezeichnete es in dem Zusammenhang „als nicht unbegründet“, dass viele Spieler beim Thema Gehaltsverzicht aufgrund der Corona-Krise gezögert hätten. „Es ist schwer vermittelbar, dass von dem Geld, auf das ein Spieler verzichtet, ein direkter Konkurrent verpflichtet wird“, schrieb Backs weiter und gab auch Thomas Müller vom FC Bayern – dem künftigen Nübel-Klub – recht. Der Weltmeister von 2014 hatte es als „ein bisschen paradox“ bezeichnet, „wenn man immer über Neuzugänge spricht und gleichzeitig Gehälter eingespart werden“.
(dpa/max)