Gegentor in der Nachspielzeit: Der HSV kann Kiel schon wieder nicht knacken
Es ist wie verhext. Kiel bleibt für den HSV ein Ort, der in erster Linie mit Frustgefühlen verbunden ist. Auch im fünften Zweitligaduell konnte der HSV nicht gegen Holstein gewinnen – weil er in der Nachspielzeit den Sieg aus der Hand gab. So regierte nach dem 1:1 (1:0) an der Förde vor allem der Ärger.
Sie schleppten sich in den Kreis, den sie nach Spielende auf dem Rasen bildeten. Die HSV-Profis hatten nach dem Abpfiff einiges zu verarbeiten, denn dieser Tiefschlag hatte gesessen. Bis in die Nachspielzeit hinein hatte der HSV die Partie im Griff, dann aber sorgte ein Fehler dafür, dass letztlich nur die Kieler jubelten. Weil Vagnoman sich nach einem langen Ball verschätzte und Holsteins Mees doch noch zum Ausgleich traf. Wie schon im Juni im Volkspark, als die Kieler in der Extrazeit zum 3:3 ausglichen.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker
Das bittere Ende eines Abends, nach dem der HSV dann aber trotzdem mit einem positiven Fazit in die Länderspielpause gehen darf. Er ist weiterhin ungeschlagen und hat als Spitzenreiter fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.
HSV-Trainer Thioune sorgt wieder für Überraschungen
HSV-Trainer Thioune hatte zu Beginn des Abends abermals für Überraschungen gesorgt. Wieder mal veränderte der Coach seine Taktik, vertraute diesmal auf ein 4-2-3-1. Im Vergleich zum 2:2 gegen St.Pauli rotierten mit Leistner, Dudziak und Kittel drei Neue in die Startelf. Vagnoman, Hunt und erstmals auch Wintzheimer nahmen auf der Bank Platz.
HSV in Kiel: ein Spitzenspiel als Taktiktanz
Ein Spitzenspiel, das sich erstmal zum Taktiktanz entwickelte. Der HSV versuchte zunächst vergeblich, Lücken in der Kieler Deckung zu erspähen. Holstein hingegen lauerte, wartete auf den einen Fehler der Hamburger, der ihnen in die Karten spielen würde. Doch der HSV tat ihnen diesen Gefallen nicht. Kiel besaß zwar durch Serra (7.) und Bartels (26.) erste nennenswerte Torchancen. Der feine Unterschied: Der HSV brauchte etwas länger, um gefährlich zu werden, stach dann aber eiskalt zu.
Simon Terodde sah es kommen, als sich Kollege Sonny Kittel nach 43 Minuten den Ball zum Eckstoß zurechtlegte. „Wir machen ein Tor jetzt!“, brüllte der Angreifer wild entschlossen in Richtung seiner Kollegen. Kaum hatte er ausgesprochen, lag der Ball im Netz. Über Ambrosius und Dudziak gelangte der Ball zu Heyer, der zum 0:1 einnickte.
Narey lässt den Sieg liegen – und dann kommt die Nachspielzeit
Eine hart erkämpfte Führung für den HSV. Und es wurde noch härter, denn Kiel legte nach dem Wechsel zu. Doch Thiounes Team hielt dem Druck lange stand, hatte durch Narey das 2:0 auf dem Fuß (86.). Mees’ später Ausgleich aber zerstörte dann alle Träume vom greifbaren ersten Zweitligasieg gegen Holstein. Nur gut für den HSV, dass Ulreich kurz darauf noch in höchster Not gegen Serra parierte! So blieb dem HSV der totale Albtraum erspart.