Nach Achterbahnfahrt gegen Wiesbaden: HSV-Trainer Hecking gibt klares Versprechen
Das war ein echter Kraftakt. Der HSV hat sich drei Tage nach der bitteren 2:3-Pleite in Stuttgart zurück im Aufstiegskampf gemeldet und zumindest Platz drei in der Tabelle verteidigt. Mit 3:2 (2:1) wurde der SV Wehen Wiesbaden im Volkspark besiegt. „Das war ein schweres Stück Arbeit und am Ende ein Erfolg der Moral“, erklärte Sportvorstand Jonas Boldt.
Dieter Hecking hatte sein Team nach der Pleite in Stuttgart gleich auf vier Positionen umgebaut. Dazu gehörten auch zwei dicke Überraschungen. Daniel Heuer Fernandes flog komplett aus dem Kader, Torwart Julian Pollersbeck feierte seine Saison-Premiere bei den Profis. Der spielstarke Jeremy Dudziak wurde durch David Kinsombi ersetzt. Zudem mussten Martin Harnik und Bakery Jatta auf die Bank, ihre Plätze in der Startelf bekamen Sonny Kittel und Louis Schaub.
Für neue Frische im Team sollten die neuen Spieler sorgen. Am Ende wurde die Partie eine wilde Achterbahnfahrt. Boldt: „Man konnte in mehreren Phasen des Spiels sehen, dass die Niederlage in Stuttgart noch in einigen Köpfen hing.“
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Kinsombi erlöst den HSV
Joel Pohjanpalo hätte den HSV früh in Führung bringen können, der Finne scheiterte jedoch kläglich und ließ frei vor dem Tor den Ball durch die eigenen Beine rutschen (6.). Die Wiesbadener machten es auf der anderen Seite deutlich besser. Nach Fehlpass von Letschert zirkelte Schäffler die Kugel zum 0:1 ins Netz (12.). Der nächste Rückschlag für den HSV. Die passende Antwort ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Kinsombi sorgte nur zwei Minuten später für den Ausgleich – und auch Pohjanpalo traf im zweiten Versuch und brachte die Hamburger sogar in Führung (27.). Entschieden war damit allerdings gar nichts. Wieder war es Letschert, der patzte. Nach seinem Foul an Ajani traf Schäffler per Strafstoß zum 2:2 (57.). In der Folge hätten beide Teams das Spiel für sich entscheiden können. Pohjanpalo vergab die nächste gute Chance für den HSV (71.), Pollersbeck hielt stark gegen Ajani (74.). In der 76. Minute war es dann erneut Kinsombi, der für den HSV traf. Diesmal reichte die Führung bis zum Schluss.
Hecking feiert seine Mannschaft
Der HSV hat seinen ersten Geisterspiel-Sieg. Zwar war die Leistung in den drei Spielen gegen Fürth, Bielefeld und Stuttgart zuvor besser, diesmal stimmte jedoch das Ergebnis. Hecking war mehr als nur zufrieden. Der Coach: „Wir wussten, dass es mit der Enttäuschung der letzten drei Spiele, in denen wir toll gespielt, uns aber nicht belohnt haben, sehr schwer wird. Es war eine Sache des Willens. Ich bin heilfroh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir haben nie aufgesteckt, immer an uns geglaubt. Dass wir dem Druck standhalten, zeigt, was für eine tolle Mannschaft der HSV hat.“ Er versprach: „Bei aller Kritik: Wir werden das voll bis zum Ende durchziehen. Wir mussten in diesem Spiel zweimal wieder aufstehen, das haben wir auch geschafft.“
Keine Veränderung in der Tabelle
Der HSV ist zurück im Aufstiegsrennen und feierte einen lebensnotwendigen Sieg. Da am Sonntag auch Stuttgart und Heidenheim siegten, hat sich in der Tabelle nichts verändert. Die Hamburger liegen als Dritter weiter zwei Punkte hinter dem Zweiten (Stuttgart) und einen Zähler vor der dem Vierten (Heidenheim). Am Montag (8. Juni) geht es mit dem Heimspiel gegen Kiel weiter.